Bewohner von La Silla
Astronomen gehören zwar heute zum Alltagsbild in der chilenischen Atacamawüste, aber sie waren bei weitem nicht die ersten Menschen, die hier zu Hause waren.
Während dieser Landstrich heute trocken und unwirtlich ist, gab es hier früher hinreichend viel Regen und eine vielfältige Pflanzenwelt. Mehrere menschliche Kulturen haben hier gelebt, von der El Molle-Kultur in der Zeit von 700-800 v. Chr. über die Las Ánimas (800–1200 v. Chr.) und die Diaguita (1200 v. Chr. bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts). Nach der Eroberung durch die Inka im 15. Jahrhundert wandelte sich die lokale Kultur zu einem Gemisch aus Inka und Diaguita. Diese Phase dauerte bis zur gewaltsamen Eroberung durch die Spanier in den 1530er Jahren, die das Ende der ursprünglichen Kulturen in der Atacama darstellte.
Spuren dieser Vergangenheit können in der ganzen Umgebung des La Silla-Observatoriums der ESO gefunden werden. Zahlreiche Felsblöcke in der Region tragen Jahrtausende alte Ritzzeichnungen – sogenannte Petroglyphen – die man den El Molle zuschreibt. Einige der Zeichnungen zeigen Menschen und Tiere, meist Lamas, andere geometrische Figuren wie Rechtecke, Spiralen, Kreise und Kreise mit Strahlen.
Zwei Beispiele von letzterer Art sieht man auf diesem ESO-Bild der Woche. Diese beiden Steine stammen von einer der reichhaltigsten Fundstellen, ganz in der Nähe des ESO 3,6-Meter-Teleskops, das man auf dem Hügel im Hintergrund erkennen kann. Dieses Bild wurde von ESO-Fotobotschafter Babak Tafreshi aufgenommen. Ein Artikel über die Petroglyphenfunde um La Silla wurde in der vierteljährlichen ESO-Hauszeitschrift The Messenger veröffentlicht, nachdem man im Jahr 1990 eine ausführliche fotografische und topografische Bestandsaufnahme der Felszeichnungen vorgenommen hatte.
Bildnachweis:ESO/B. Tafreshi
Über das Bild
ID: | potw1723a |
Sprache: | de-ch |
Typ: | Fotografisch |
Veröffentlichungsdatum: | 5. Juni 2017 06:00 |
Größe: | 15903 x 6439 px |
Über das Objekt
Name: | Chile |
Typ: | Unspecified |