Mitteilung
Irische Regierung gibt Zusage für Beitritt zur ESO bekannt
11. Oktober 2017
Frances Fitzgerald, die irischeTánaiste (stellvertretende Premierministerin) und Ministerin für Wirtschaft, Unternehmen und Innovation, hat die Zusage der irischen Regierung bekanntgegeben, den Prozess einzuleiten, der ESO als Mitgliedsland beizutreten. Die irische Regierung wünscht, dass der Beitritt im vierten Quartal 2018 abgeschlossen sein möge, nachdem er vom Dáil Eireann (dem irischen Parlament) ratifiziert, von der Regierung förmlich genehmigt und vom ESO-Rat genehmigt wurde. Irland würde damit zum 16. Mitgliedsland der ESO werden.
Die Ankündigung der irischen Regierung signalisiert das Erreichen eines politischen Kernziels, das 2015 als Teil der irischen Innovationsstrategie 2020 angekündigt wurde und die Notwendigkeit einer verstärkten Beteiligung an internationalen Forschungsorganisationen einschließlich der ESO identifiziert. Die Bekanntgabe folgt auf viele Jahre informeller Gespräche zwischen der irischen astronomischen Gemeinschaft und der ESO über eine mögliche Mitgliedschaft und formelle Gespräche mit Regierungsbeamten seit Januar 2016, als die Regierung ankündigte, dass sie Beitrittsverhandlungen aufnehmen würden.
Xavier Barcons, der Generaldirektor der ESO, erläutert die Bedeutung dieser Entscheidung: "Irland wäre ein wertvolles und sehr willkommenes Mitglied der ESO. Die Iren verfügen über eine hoch entwickelte, aber wachsende Forschungsgemeinschaft, die in allen Wissenschaftsbereichen der ESO-Einrichtungen tätig ist und in ihrem Wunsch vereint ist, der ESO beizutreten. Außerdem verfügt Irland über einen sich rasch entwickelnden Hightech-Industriezweig, der durch die ESO-Mitgliedschaft Zugang zu einer Reihe von Instrumenten und industriellen Möglichkeiten erhalten würde."
Mit dem Beitritt zur ESO wird Irland seine bereits reiche astronomische Geschichte ergänzen. Von 1845 bis 1917 war Irland die Heimat des weltgrößten Teleskops, das als Leviathan von Parsonstown bekannt wurde - ein 1,8-Meter-Spiegelteleskop im Observatorium von Birr Castle. In jüngerer Zeit spielten irische Astronomen eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung von ALMA-Empfängern und dem Mittelinfrarot-Instrument für das JWST.
Weitere Informationen
Die Europäische Südsternwarte (engl. European Southern Observatory, kurz ESO) ist die führende europäische Organisation für astronomische Forschung und das wissenschaftlich produktivste Observatorium der Welt. Getragen wird die Organisation durch 16 Länder: Belgien, Brasilien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, die Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Spanien, Schweden, die Schweiz und die Tschechische Republik. Die ESO ermöglicht astronomische Spitzenforschung, indem sie leistungsfähige bodengebundene Teleskope entwirft, konstruiert und betreibt. Auch bei der Förderung internationaler Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Astronomie spielt die Organisation eine maßgebliche Rolle. Die ESO verfügt über drei weltweit einzigartige Beobachtungsstandorte in Chile: La Silla, Paranal und Chajnantor. Auf dem Paranal betreibt die ESO mit dem Very Large Telescope (VLT) das weltweit leistungsfähigste Observatorium für Beobachtungen im Bereich des sichtbaren Lichts und zwei Teleskope für Himmelsdurchmusterungen: VISTA, das größte Durchmusterungsteleskop der Welt, arbeitet im Infraroten, während das VLT Survey Telescope (VST) für Himmelsdurchmusterungen ausschließlich im sichtbaren Licht konzipiert ist. Die ESO ist außerdem einer der Hauptpartner bei zwei Projekten auf Chajnantor, APEX und ALMA, dem größten astronomischen Projekt überhaupt. Auf dem Cerro Armazones unweit des Paranal errichtet die ESO zur Zeit das Extremely Large Telescope (E-ELT) mit 39 Metern Durchmesser, das einmal das größte optische Teleskop der Welt werden wird.
Die Übersetzungen von englischsprachigen ESO-Pressemitteilungen sind ein Service des ESO Science Outreach Network (ESON), eines internationalen Netzwerks für astronomische Öffentlichkeitsarbeit, in dem Wissenschaftler und Wissenschaftskommunikatoren aus allen ESO-Mitgliedsländern (und einigen weiteren Staaten) vertreten sind. Deutscher Knoten des Netzwerks ist das Haus der Astronomie in Heidelberg.
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