Mitteilung
Sternwarte „Rolf Chini Cerro Murphy“ eingeweiht
28. November 2023
Heute hat das Astronomische Zentrum Nicolaus Copernicus der Polnischen Akademie der Wissenschaften (CAMK) zusammen mit der Europäischen Südsternwarte (ESO) und anderen Einrichtungen in einer Feierstunde am Cerro Murphy in der chilenischen Atacama-Wüste die erneuerte Sternwarte „Rolf Chini Cerro Murphy“ eingeweiht. Das Observatorium, das im Paranal-Observatorium der ESO integriert ist, wurde seit 2020 grundlegend umgebaut. Es ist nun bereit, die wissenschaftlichen Beobachtungen wieder aufzunehmen und damit ein neues Kapitel in seiner Geschichte aufzuschlagen.
Mit der Einweihung der Sternwarte „Rolf Chini Cerro Murphy“ wird die Aufnahme des wissenschaftlichen Betriebs dreier neuer optischer Teleskope gefeiert, die zusammen mit den bestehenden Einrichtungen erforschen werden, wie schnell sich das Universum ausdehnt.
Das Observatorium ist dem Araucaria-Projekt gewidmet, einer Zusammenarbeit zwischen Astronomen aus Chile, den USA und Europa, die sich auf die Verbesserung der Kalibrierung der extragalaktischen Entfernungsskala konzentriert. Diese besteht aus einer Kombination von Methoden, mit denen Astronomen die Entfernung von Objekten im gesamten Universum messen. Die an der Sternwarte gesammelten Daten sind für die genaue Ermittlung der Expansionsrate des Universums wichtig.
Die Sternwarte liegt in der hohen und trockenen Atacama-Wüste und bietet mit die besten Beobachtungsbedingungen der Welt. Sie teilt sich nicht nur den unberührten Himmel mit den Teleskopen der ESO - das Extremely Large Telescope (ELT) der ESO wird derzeit auf dem benachbarten Cerro Armazones gebaut, und der Cerro Paranal, wo sich das Very Large Telescope (VLT) der ESO befindet, ist nur 20 Kilometer entfernt - sondern werden auch Ressourcen wie Glasfaserkabel für das Internet und Zufahrtsstraßen gemeinsam nutzen.
Zusätzlich zu den erneuerten wissenschaftlichen Möglichkeiten der Sternwarte markiert die Einweihung auch eine neue Ära in ihrem Betrieb. Im Jahr 2020 wurde die Leitung von der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und der Universidad Católica del Norte (UCN), die es seit 2005 gemeinsam betrieben hatten, an CAMK übertragen. Der neue Name ehrt Rolf Chini, einen Professor der RUB, der für die Gründung und Entwicklung des Observatoriums verantwortlich ist, und den Cerro Murphy, den Hügel, auf dem das Observatorium steht.
Zu den neuen optischen Teleskopen gehören das 1,5-Meter-Teleskop Janusz Kałużny für Bildgebung und hochauflösende Spektroskopie sowie das 0,8-Meter-Teleskop Zbigniew "Zibi" Kołaczkowski und das 0,6-Meter-Teleskop Wojtek Krzemiński, beide für Bildaufnahmen. Darüber hinaus wird die Sternwarte demnächst um ein neues 2,5-Meter-Teleskop erweitert, das dann größte polnische Teleskop, dessen Inbetriebnahme für 2025 geplant ist. Hinzu kommen das bereits bestehende 0,8-Meter-Infrarot-Imaging-System (IRIS), ein Infrarot-Imager, und die 30-Zentimeter-BMK10k, eine robotische Weitwinkelkamera, die vom Leibniz-Institut für Astrophysik in Potsdam betrieben wird.
Wenn Sie die Feierlichkeiten mitverfolgen möchten, können Sie sich die Einweihung auf YouTube ansehen.
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