Mitteilung
Die ESO unterzeichnet Lizenzvereinbarung zum Technologietransfer für ein Kühlsystem
9. Juni 2015
Die ESO hat eine Vereinbarung zur Erteilung einer Lizenz für eine Kühlsystemtechnologie an die spanische Firma FRACTAL SLNE unterzeichnet. Dies schließt sich an einen frühere Technologietransfer-Vereinbarung an, die sich auf aktuelle Lasertechnologie bezog und von der ESO 2010 unterzeichnet wurde [1]. Solche Lizenzen eröffnen sowohl der Industrie als auch der ESO viele Möglichkeiten.
Bei der ESO wurden Kühlsysteme mit kontinuierlichem Durchfluss zuerst für die Kühlung von Instrumenten und Detektoren für das Very Large Telescope (VLT) entwickelt. Die Technologie wurde im letzten Jahrzehnt intensiv genutzt.
Kontinuierliche Durchflusssysteme sind kompakter als herkömmliche Systeme, die ein Reservoir mit sehr kalter Flüssigkeit verwenden, haben aber trotzdem den Vorteil vibrationsfrei zu arbeiten [2]. Das kontinuierliche Flusssystem ermöglicht im Instrument Temperaturänderungen zwischen Raumtemperatur und -193 °C und führt nicht zum Verlust von elektrischer Leistung. Dadurch kann das Instrument sehr nah an der Betriebstemperatur gehalten werden und das Vakuum innerhalb des Instruments bleibt erhalten.
Die Vereinbarung enthält die Lizenzierung des bewährten Kryostaten (zur Regulation tiefer Temperaturen), mit dem einzelne Detektoren von Raumtemperatur bis auf -193 °C gekühlt werden können, und komplexeren Versionen, die für die Kühlung von hoch-stabilen Detektoren [3] in anspruchsvollen Empfindlichkeitsmessungen verwendet werden.
Der Technologietransfer unterstützt die Verbreitung des Kenntnisstands der ESO. Firmen können von geregeltem Zugang und der Lizenzierung von neuen Technologien zur Steigerung ihrer industriellen Wettbewerbsfähigkeit und dem Produktspektrum profitieren. Die ESO kann ebenfalls von der Verwendung ihrer Technologie als Industriestandard profitieren, da dadurch die Langzeitverfügbarkeit garantiert wird. Diese nicht-exklusive Lizenzierung führt zu einer größeren Auswahlmöglichkeit für zukünftige Zulieferer für die ESO. Auf diese Weise werden die Beziehungen zwischen der ESO und engen Kontakten in die Industrie gestärkt, wodurch - wie beabsichtigt - die Technologie auf einem größeren Markt verbreitet wird.
Endnoten
[1] 2010 hat die ESO das erste Mal eine patentierte Technologie in einer Lizenzvereinbarung über ihre neuste Lasertechnologie an zwei kommerzielle Partner übertragen, Toptica Photonics und MPB Communications
[2] Solche vibrationsfreien, kontinuierlich fließende Kühlsysteme sind die besten und möglicherweise einzigen Systeme, die die hohen Anforderungen des E-ELT erfüllen können.
[3] Die extrem stabilen Detektoren werden für thermisch isolierte Radialgeschwindigkeits-Spektrografen verwendet. Dabei handelt es sich um Instrumente, die eine Frequenzänderung von Licht entlang der Sichtlinie zwischen zwei Objekten messen, um deren Geschwindigkeit zu ermitteln. Solche Methoden können dazu verwendet werden, die Eigenschaften von Exoplaneten zu untersuchen.
Links
- Die ESO unterzeichnet Technologietransfervereinbarung – Patent und Expertise für Raman-Glasfaserlaser lizensiert für zwei kommerzielle Partner
- Das Primär-Kühlsystem des VLT-Primärspiegels
- Die ESO-Abteilung für Integration & Kryo-Vakuum
Kontaktinformationen
Jean-Louis Lizon
Leiter der ESO-Abteilung für Integration und Kryo-Vakuum
Garching bei München
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E-Mail: jlizon@eso.org
Richard Hook
ESO, Public Information Officer
Garching bei München
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Über die Mitteilung
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