Mondfinsternis über Paranal

In diesem Bild der Woche zeigt eine dreistündige Aufnahmesequenz den Verlauf einer Mondfinsternis über dem Very Large Telescope (VLT) der ESO auf dem Paranal in Chile. Diese Finsternis, die am 20. und 21. Januar 2019 stattfand, war von Amerika aus sichtbar. Wenn der Mond in den Erdschatten eintritt, wird er dunkler und nimmt eine rötliche Färbung an. Diese Rötung ist darauf zurückzuführen, dass das Sonnenlicht von der Erdatmosphäre gestreut wird, bevor es den Mond erreicht. Sie ist in der Mitte der Spur deutlich erkennbar. Die Spur des Mondes und die der Sterne im Hintergrund sind auf die Erdrotation zurückzuführen und sind ein allgegenwärtiges Merkmal auf lang belichteten Aufnahmen des Nachthimmels, bei denen die Kamera nicht nachgeführt wurde.

Die Sterne über den Teleskopen der ESO sind aufgrund der großen Höhe des Paranal und der fehlenden Lichtverschmutzung durch menschliche Siedlungen besonders deutlich zu sehen. Dennoch kann das helle Mondlicht astronomische Beobachtungen im sichtbaren Licht stören. Astronom*innen müssen daher bei der Planung und Durchführung von Beobachtungen die Position und Phase des Mondes berücksichtigen.

Wissenswertes: Wussten Sie, dass Astronom*innen diese Mondfinsternis mit dem Hubble-Weltraumteleskop der NASA/ESA beobachtet haben, um mögliche Anzeichen von Leben auf Planeten anderer Sterne besser zu verstehen? Mehr dazu finden Sie im ESOblog.