Straße zu den Sternen

Ein wahrhaft grandioser Blick auf den Nachthimmel, aufgenommen in der Nähe des 1,54 m Danish Telescope und dem 3,6 m-Teleskop auf der Straße nach La Silla, zeigt die Milchstraße und ihre beiden Begleiter, die Magellanschen Wolken.

Das 3,6 m-Teleskop der ESO, hier auf dem Hügel in der Bildmitte, ist die Heimat von HARPS, einem Instrument zur Suche nach Planeten außerhalb unseres Sonnensystems mittels der Radialgeschwindigkeitsmethode. Damit kann man Exoplaneten entdecken, indem man die Hin- und Herbewegung des Zentralsterns beobachtet, die von der daran zerrenden Schwerkraft durch den Planeten ausgelöst wird.

Die Türme links im Bild sind die Stützstrukturen der BlackGEM-Teleskope, die noch nicht installiert waren, als das Bild aufgenommen wurde. BlackGEM ist ein Teleskopverbund, der nach dem optischen Äquivalent zu den intensiven Quellen von Gravitationswellen suchen soll, nämlich Neutronensternen und schwarzen Löchern.

Rechts im Bild sehen wir die Große und Kleine Magellansche Wolke, zwei irreguläre Zwerggalaxien, die die Milchstraße in einer Distanz von 160.000 bzw. 200.000 Lichtjahren umkreisen. In der Mapuche-Kultur von zentral Süd-Chile wurden diese Nachbargalaxien als „lafken”, „labken” oder „künchalabken” (die Lagunen) wie auch als „rünanko” (die Quellen) bezeichnet [1].

Das rötliche fächerförmige Leuchten entlang des Horizonts wird Airglow genannt und entsteht durch Lichtemissionen von Atomen und Molekülen in der Hochatmosphäre durch verschiedene physikalischen und chemische Prozesse. Obwohl der Airglow auf diesem Bild deutlich hervortritt, ist er mit bloßem Auge nicht zu sehen.

[1] Quelle: Wenumapu. Astronomía y Cosmología Mapuche, Gabriel Pozo Menares & Margarita Canio Llanquinao