Der Krebsnebel im Sternbild Stier

Dieses Bild zeigt ein Dreifarbenkomposit des bekannten Krebsnebels im Sternbild Taurus (der Stier), der auch die Bezeichnung Messier 1 trägt. Die Bilddaten wurden am Morgen des 10. November 1999 mit dem FORS2-Instrument im Abbildungsmodus aufgenommen. Der Krebsnebel ist der Überrest einer Supernovaexplosion, die vor fast 1000 Jahren - genauergesagt im Jahr 1054 - in einer Entfernung von 6000 Lichtjahren stattgefunden hat. Nahe des Zentrums befindet sich der Überrest des explodierten Sterns, ein Neutronenstern, der sich pro Sekunde 30 mal um seine Achse dreht.

Die grüne Farbe der Aufnahme entsteht in erster Linie durch leuchtenden Wasserstoff, der von dem Stern vor der Explosion ausgestoßen wurde. Blaues Licht stammt von hochenergetischen, relativistischen Elektronen, die sich in dem großräumigen Magnetfeld des Neutronensterns bewegen, und dabei sogenannte Synchrotronstrahlung aussenden. Man geht davon aus, dass diese Elektronen kontinuierlich beschleunigt und von dem schnell rotierenden Neutronenstern ausgestoßen werden. Dieser Pulsar wurde mit dem rechten unteren der beiden Sterne nahe des geometrischen Zentrums des Nebels identifiziert, die sich unmittelbar links der kleinen, bogenartigen Struktur befinden. Technische Details: Das Bild stellt ein Komposit aus drei Einzelaufnahmen dar, die mit drei verschiedenden Filtern im sichtbaren Licht gewonnen wurden: B (bei einer Wellenlänge von 429 nm und einem FWHM von 88 nm und 5 Minuten Belichtungszeit; in blau dargestellt), R (Wellenlänge 657 nm, FWHM 150 nm, Belichtungszeit 1 Minute, grün) und S II (673 nm, FWHM 6 nm, 5 min, rot). Das Seeing betrug 0,65 Bogensekunden für R und S II sowie 0,8 für B. das Gesichtsfeld der Aufnahme beträgt 6,8 x 6,8 Bogenminuten. Die Einzelaufnahmen wurden mit 2048 x 2048 Pixeln bei 0,2 Bogensekunden pro Pixel aufgenommen. Norden ist oben, Osten ist links.