Mitteilung
Satellitenkonstellationen und ihr Einfluss auf die Astronomie
19. Dezember 2019
Mehrere Raumfahrtunternehmen entwickeln Pläne für Satellitenkonstellationen auf relativ niedrigen Erdumlaufbahnen für eine Vielzahl von Kommunikationszwecken. Die jüngsten Starts mehrerer Serien von Satelliten für das Starlink-Projekt von SpaceX haben die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und der Medien auf sich gezogen, insbesondere aufgrund der hohen Sichtbarkeit der Satelliten unmittelbar nach dem Start. Die Astronomiegemeinschaft hat Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen dieser Konstellationen auf die wissenschaftliche Forschung geäußert.
In Abstimmung mit der International Astronomical Union (IAU), der American Astronomical Society (AAS) und der Royal Astronomical Society (RAS) evaluieren die ESO und andere Observatorien die Auswirkungen dieser Satellitenkonstellationen auf bodengebundene optische und infrarote astronomische Beobachtungen. Die Berechnungen werden in Kürze, nach einer unabhängigen Begutachtung durch Fachkollegen, veröffentlicht.
Die Satellitenkonstellationen werden Auswirkungen auf Radio-, Millimeter- und Submillimeter-Observatorien haben, darunter das Atacama Large Millimeter/Submillimeter Array (ALMA) und das Atacama Pathfinder Experiment (APEX). Die ESO hat einen Beobachterstatus im Ausschuss für Radioastronomie-Frequenzen (CRAF), einem unabhängigen europäischen Expertenausschuss, der mit der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) und den für die Frequenzverwaltung zuständigen nationalen Verwaltungen in Verbindung steht, um die Interessen der Radioastronomie zu schützen. Die ESO verfolgt das Thema dieser Satellitenkonstellationen mit dem CRAF zusammen mit unseren ALMA-Partnern in Nordamerika und Ostasien.
Die ESO ergreift in Abstimmung mit der AAS und der IAU Maßnahmen, um das Bewusstsein für dieses Thema in globalen Foren wie dem Komitee der Vereinten Nationen für die friedliche Nutzung des Weltraums zu schärfen und gleichzeitig mit Raumfahrtunternehmen praktische Lösungen zu erarbeiten, die die umfangreichen Investitionen in modernste bodengestützte Astronomieeinrichtungen absichern können. Die ESO unterstützt die Entwicklung von rechtlichen Rahmenbedingungen, die letztlich die harmonische Koexistenz von vielversprechenden technologischen Fortschritten in einer niedrigen Erdumlaufbahn mit den Bedingungen gewährleisten, die es der Menschheit ermöglichen, ihre Beobachtung und ihr Verständnis des Universums fortzusetzen.
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