Mitteilung
Olivier Chesneau-Preis 2015 an Julien Milli vergeben
29. April 2015
Der Olivier Chesneau-Preis 2015 wurde an Julien Milli für seine beeindruckenden Errungenschaften auf dem Gebiet der Abbildung von lichtschwachen Scheiben um helle Sterne mit hoher Winkelauflösung und hohem Kontrast vergeben.
Der Preis wurde von der ESO und dem Observatoire de la Côte d’Azur (OCA) zu Ehren des verstorbenen Olivier Chesneau eingeführt, einem der aktivsten und produktivsten Mitglieder aus der optischen Interferometrie. Julien Milli ist der erste Empfänger des Preises.
Die Jury war besonders beeindruckt von Millis Kombination von tiefgehendem Verständnis unterschiedlicher Techniken der adaptiven Optik und seiner Fähigkeit dieses Wissen zu nutzen, um die bestmöglichen wissenschaftlichen Informationen mit den Instrumenten NACO und SPHERE zu erzielen. Seine Expertise bei der Untersuchung von Scheibenstrukturen ist allgemein anerkannt und war sehr wichtig für den Erfolg der frühen wissenschaftlichen Nutzung von SPHERE. Seine wissenschaftliche Produktivität sowie seine breite Kollaborationsbasis in solch einem herausfordernden Feld wurde außerdem für bemerkenswert befunden.
Julien Milli hat seine Doktorarbeit an der Joseph-Fourier-Universität in Grenoble in Frankreich im September 2014 abgeschlossen. Seine Arbeit über die Abbildung von Staubscheiben mit NACO und SPHERE am Very Large Telescope (VLT) der ESO wurden im Rahmen eines Stipendiums unter der Aufsicht von D. Mawet (ESO/Caltech, Pasadena, USA) und D. Mouillet (Institut de Planétologie et d'Astrophysique de Grenoble, Frankreich) durchgeführt. Milli hat mittlerweile ein Postdoc-Stipendium bei der ESO erhalten und führt regelmäßig Beobachtungen mit SPHERE durch, um seine Arbeit über die Bildung planetarer Systeme und hochauflösende Bildgebung fortzusetzen.
Olivier Chesneau (1972–2014) war ein talentierter Wissenschaftler, der rege und leidenschaftlich seine Forschung verfolgte. Er hat Pionierarbeiten auf dem Gebiet der Interferometrie im sichtbaren und infraroten Licht mit langen Basislinien geleistet und die Bildung von Scheiben um viele astrophysikalische Objekte untersucht, darunter auch weiter entwickelte massereiche Sterne, Planetarische Nebel und Novae.
Seine wichtigsten Ergebnisse beinhalten Untersuchungen der nahen Umgebung von Eta Carinae und anderen massereichen Sternen, der erste direkte Nachweis von Scheiben in Planetarischen Nebeln, wobei er bipolare Staubauswürfe von Novae kurz nach der Eruption beobachtet hat, sowie die Entdeckung des größten gelben Hyperriesen in der Milchstraße.
Seine Erkenntnisse wurden häufig in Pressemitteilungen der ESO und auf CNRS-INSU publiziert. 2012 wurde Olivier Chesneau für seine Beiträge in der stellaren Astrophysik durch Interferometrie mit langen Basislinien der Michelson-Preis der Internationalen Astronomischen Union und des Mount Wilson Institute verliehen.
Der Olivier Chesneau-Preis 2015 wird Julien Milli auf der internationalen Physics of Evolved Stars-Konferenz übereicht werden, die Olivier Chesneau gewidmet ist und vom 8.-12. Juni 2015 in Nizza in Frankreich stattfindet.
Kontaktinformationen
Thierry Lanz
Direktor des Lagrange Laboratory
Observatoire de la Côte d'Azur, Nizza, Frankreich
Tel.: +33 4 92 00 19 89
E-Mail: thierry.lanz@oca.eu
Marc Fulconis
OCA, Public Information Officer
Observatoire de la Côte d'Azur, Nizza, Frankreich
Tel.: +33 4 92 00 19 70
E-Mail: marc.fulconis@oca.eu
Jean-Philippe Berger
VLTI Programme Scientist
ESO, Garching
Tel: +49 89 3200 6630
E-Mail: jpberger@eso.org
Richard Hook
ESO, Public Information Officer
Garching bei München
Tel: +49 89 3200 6655
Mobil: +49 151 1537 3591
E-Mail: rhook@eso.org
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