Mitteilung

ALMA Compact Array fertiggestellt und nach japanischem Astronomen benannt

7. Mai 2013

Das Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) hat mit der Auslieferung der letzten Antennenschüssel, die das Atacama Compact Array (ACA) bilden, einen weiteren Meilenstein erreicht. Das ACA ist ein Teilantennenfeld aus 16 dicht beieinanderstehenden Antennen, die die Möglichkeiten ALMAs zur Untersuchung von Himmelsobjekten mit größerer Winkelausdehnung, wie etwa Molekülwolken und nahegelegenen Galaxien, deutlich erweitern.

Die 16 Antennenschüsseln des Atacama Compact Arrays — vier 12-Meter und zwölf 7-Meter Antennen — wurden von Japan gebaut und ausgeliefert. Japans Beitrag zu ALMA beinhaltet auch einige der tieftemperaturgekühlten Radioempfangsmodule, die in den 66 ALMA-Antennen verbaut wurden, und den ACA-Korrelator, einem leistungsstarken Spezialcomputer, der die Signale der ACA-Antennen korreliert.

ALMA wurde am 13. März 2013 im Rahmen einer offiziellen Zeremonie eingeweiht. Schon vorher hatte es im September 2011 erste wissenschaftliche Arbeiten mit einer reduzierten Anzahl von Antennen aufgenommen. Astronomen aus aller Welt warteten sehnsüchtig darauf,  Beobachtungsanträge einreichen zu können, denn selbst mit den beschränkten Möglichkeiten des Teilantennenfelds haben die wissenschaftlichen Resultate aus diesen Beobachtungen bereits deutliche Fortschritte in unserem Wissen über das Universum erbracht, etwa in Themenbereichen wie Planeten- und Sternentstehung und in der Astrochemie.

Antennenfeld nach dem japanischen Astronomen Morita benannt

Im März 2013 wurde beschlossen, das Atacama Compact Array nach Professor Koh-ichiro Morita zu benennen, einem Mitglied des japanischen ALAM-Teams und dem Entwickler des ACA, der unerwartet am 7. Mai 2012 in Santiago de Chile verstorben ist. Dies ist das erste Mal, dass ein Teleskop nach einem japanischen Astronomen benannt wurde.

Weitere Informationen

Das Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) ist eine internationale astronomische Einrichtung, die gemeinsam von Europa, Nordamerika und Ostasien in Zusammenarbeit mit der Republik Chile getragen wird. Von europäischer Seite aus wird ALMA über die Europäische Südsternwarte (ESO) finanziert, in Nordamerika von der National Science Foundation (NSF) der USA in Zusammenarbeit mit dem kanadischen National Research Council (NRC) und dem taiwanesischen National Science Council (NSC), und in Ostasien von den japanischen National Institutes of Natural Sciences (NINS) in Kooperation mit der Academia Sinica (AS) in Taiwan. Bei Entwicklung, Aufbau und Betrieb ist die ESO federführend für den europäischen Beitrag, das National Radio Astronomy Observatory (NRAO), das seinerseits von Associated Universities, Inc. (AUI) betrieben wird, für den nordamerikanischen Beitrag und das National Astronomical Observatory of Japan (NAOJ) für den ostasiatischen Beitrag. Dem Joint ALMA Observatory (JAO) obliegt die übergreifende Projektleitung für den Aufbau, die Inbetriebnahme und den Beobachtungsbetrieb von ALMA.

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Das Atacama Compact Array
Das Atacama Compact Array