Mitteilung
Die größten zwischenstaatlichen Forschungsorganisationen drängen die EU zur Fortführung der Wissenschaftsförderung
Offener Brief der EIROforum-Generaldirektoren an den Präsidenten der Europäischen Kommission
22. November 2012
Die Direktoren von acht der größten zwischenstaatlichen wissenschaftlichen Forschungsorganistionen – das EIROforum, in dem auch die ESO Mitglied ist – haben die Institutionen und Mitgliedsländer der Europäischen Union in einem offenen Brief sowohl an Manuel Barroso, den Präsidenten der Europäischen Kommission, als auch andere gebeten, die Wissenschaft in ihren Finanzhaushalten stärker zu unterstützen.
Der Wortlaut des Briefes ist:
Aufrechterhaltung der Wissenschaftsförderung in Europa: Ein offener Brief von den Generaldirektoren der acht größten europäischen Forschungs-Infrastrukturen
Offener Brief, 20. November 2012
Professor Rolf Heuer (CERN), Professor Francesco Romanelli (EFDA-JET), Professor Iain Mattaj (EMBL), Professor Alvaro Gimenez Caňete (ESA), Professor Tim de Zeeuw (ESO), Professor Francesco Sette (ESRF), Professor Massimo Alterelli (EU.XFEL) und Professor Andrew Harrison (ILL)
Als Generaldirektoren und hochrangige Vertreter der acht größten europäischen Forschungsorganisationen (EIROs) bitten wir die Institutionen und Mitgliedsländer der EU, zu gewährleisten dass die Wissenschaft weiterhin stark finanziell gefördert wird. In einer Zeit, in der zurückgehendes Wachstums eine der größten Herausforderungen in Europa ist, ist es unverzichtbar die Investitionen in unsere wissenschaftlichen Ressourcen – sowohl personell als auch technisch – aufrechtzuerhalten.
Forschung und Innovation – die Generierung und Verwertung von neuem wissenschaftlichen Wissen – muss eine der europäischen Schlüsselstrategien zum Aufbau einer starken und widerstandsfähigen Ökonomie sein, von denen alle Bürger profitieren. Die weltweiten Forschungsinfrastrukturen, die wir leiten, unterstützen Spitzenforschung auf den unterschiedlichsten Gebieten – von den Ursprüngen des Universums oder Leben über unsere Milchstraße hinaus, vom Verständnis der Moleküle, die die menschliche Biologie regeln, bis hin zur Entwicklung von Materialien, die die zukünftigen Technologien für saubere Energie und schnellere Computer ermöglichen.
Auf der Generalversammlung des EIROforums, der Gemeinschaft der EIROs, in der vergangenen Woche haben wir die Zukunft der Finanzierung von Wissenschaft in Europa und die Auswirkungen auf die europäischen Innovationen, die Produktivität und und die Wettbewerbsfähigkeit diskutiert. Das EIROforum-Gremium bemerkt sowohl den Druck auf das Budget der EU als auch die Schwerpunktsetzung der Europäischen Kommission und der Mitgliedsländer auf Maßnahmen zur Unterstützung des ökonomischen Wachstums.
In diesem Zusammenhang ist es wichtig, die klaren Belege für positive Effekte eines langfristig angelegten Wachstums zu erkennen, das aus öffentlichen Investitionen in wissenschaftliche Bildung, Ausbildung und Entwicklung erwächst. Wissenschaft treibt außerdem die Ausbildung technisch hochqualifizierten Personals, dass für eine nachhaltige Entwicklung des europäischen Gesundheitswesens und dem wirtschaftlichen Wohlergehen essentiell ist.
Wir appellieren an die Staatschefs und Regierungen der Mitgliedsländer, an die Präsidenten des Europäischen Rats und der Europäischen Kommission ihre kollektive Unterstützung für die Wissenschaft zu bestätigen, damit sie einen signifikanten Beitrag zu Europas ökonomischen Aufschwung und darüber hinaus erbringen kann.
Weitere Informationen
Die acht EIROformum Mitglieder sind: CERN, die Europäische Organisation für Kernforschung; EFDAJET, die Europäische Vereinbarung zur Fusionsentwicklung; EMBL, das Europäische Molekularbiologische Labor; ESA, die Europäische Raumfahrtbehörde; ESO, die Europäische Südsternwarte; ESRF, die Europäische Synchrotonstrahlenanlage; European XFEL, der Europäische freie Elektronen Laser XFEL und ILL, das Institut Laue-Langevin.
Die acht EIROforum-Organisationen haben umfangreiche Erfahrungen in Bereichen der Grundlagenforschung und des Managements von großen, internationalen Infrastrukturen, Anlagen und Forschungsprogrammen. Es ist die Aufgabe von EIROforum, die Ressourcen, Anlagen und Erfahrungen seiner Partner zu vereinen und die europäische Wissenschaft beim Erreichen ihres vollen Potenzials zu unterstützen. EIROforum vereinfacht und unterstützt Beziehungen zur Europäischen Kommission und anderen Organen der Europäischen Union, nationalen Regierungen, zur Industrie, Lehrern, Schülern und Journalisten.
Durch die Kombination internationaler Anlagen und der personellen Ressourcen, übersteigt EIROforum das wissenschaftliche Potenzial der einzelnen Organisationen und erreicht Weltklasseniveau und technolopgische Exzellenz auf interdisziplinären Gebieten. EIROforum arbeitet zur Förderung von Innovationen und zur Stimulierung des Technologieaustausches eng mit der Industrie zusammen. Durch Kooperation bei großangelegten Aktivitäten zur Öffentlichkeitsarbeit kommuniziert EIROforum die Bedeutung und Faszination von Wissenschaft an ein breites Publikum. Durch Unterstützung inspirierender Wissenschaftsausbildung ermuntert EIROforum junge Menschen wissenschaftliche Fragestellungen anzugehen und zeigt ihnen, das Wissenschaft eine lohnende Karriere darstellt.
EIROforum arbeitet mit einer rotierenden Präsidentschaft, die jeweils am 1 Juli jeden Jahres startet. In der Zeit von Juli 2012 bis Juli 2013 ist Prof. Andrew Harrison, der Generaldirektor des ILL, der Vorsitzende von EIROforum.
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Kontaktinformationen
Rowena L Sirey
Head of External Relations
ESO, Garching
Tel: 089 3200 6843
E-Mail: rsirey@eso.org
Über die Mitteilung
ID: | ann12087 |