Bild der Woche 2023

25. Dezember 2023: Wenn die Winterwinde weh’n,wenn die Tage schnell vergeh’n,wenn im Schranke ganz geheimnisvoll, die bunten Päckchen steh’n,dann beginnt die schöne Zeit, auf die jeder sich schon freut.Und die Menschen seh’n so freundlich aus und singen weit und breit. Begleiten Sie uns mit diesem Drohnenvideo, das Anfang Dezember aufgenommen wurde, zum verschneiten ESO-Hauptsitz in Garching bei München. Im ESO-Hauptsitz wimmelt es normalerweise von Wissenschaftler*innen, Ingenieur*innen und Verwaltungsmitarbeiter*innen, die sich mit allen Aspekten der astronomischen Forschung beschäftigen – von der Konstruktion und Entwicklung von Teleskopen bis hin zur Archivierung und Analyse von Daten. Und natürlich sorgt auch die Kommunikationsabteilung dafür, dass die Show nicht abreißt. Die Mitarbeiter*innen der ESO arbeiten in speziell entworfenen und preisgekrönten Gebäuden, in denen es zwar manchmal nicht leicht ist, sich zurechtzufinden, die aber mit vielen interessanten Details aufwarten. Dort, wo die flachen, kreisförmigen Gebäude zusammentreffen, umschließen sie einen kreisförmigen Innenhof mit einem Durchmesser von genau 8,2 Metern – ...

18. Dezember 2023: Zum Ende des Jahres 2023 möchten wir Ihnen allen von uns bei der ESO die besten Wünsche für die Feiertage und das neue Jahr übermitteln. In diesem Jahr feierten wir 60 Jahre Zusammenarbeit mit der Republik Chile, 25 Jahre Wissenschaft mit dem Very Large Telescope und 10 Jahre wissenschaftliche Arbeit mit dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array, das kürzlich sein höchstaufgelöstes Bild veröffentlicht hat. Auch unser nächstes Projekt, das Extremely Large Telescope, wurde in diesem Jahr zu 50 Prozent fertiggestellt. Vielen Dank, dass Sie uns auf unserer Reise zur Erforschung des Universums begleitet haben. Wir wünschen Ihnen zum Jahresende Gesundheit und einen wunderbaren Start ins Jahr 2024!

11. Dezember 2023: Dieses Bild der Woche zeigt den weitläufigen Hügel des Cerro Armazones in Chile, dem Aufstellungsort des Extremely Large Telescope (ELT) der ESO. Die marsartige Landschaft sieht von oben zwar flach aus, doch ist der Gipfel über 3000 Meter hoch. Bodenbasierte Teleskope funktionieren am besten, wenn möglichst wenig Atmosphäre zwischen ihnen und dem Universum liegt. Deshalb ist dieser Aufstellungsort des ELT auch so ideal für Beobachtungen geeignet. Genau wie die echte Straße, die sich den Berg hochwindet, so war auch der metaphorische Weg zum ELT ziemlich lang. Die ersten Detailstudien für das Projekt wurden schon auf den Tag genau vor 17 Jahren gestartet. Damit wurde zwar der Entwurfsprozess begonnen, doch es sollten noch vier weitere Jahre vergehen, bis der Cerro Armazones als die zukünftige Heimat des Großteleskops ausgewählt wurde. Viele Meilensteine sind seit dem 11. Dezember 2006 erreicht worden und natürlich wurden seither am Entwurf noch einige Änderungen vorgenommen. Kürzlich konnte ...

4. Dezember 2023: Ein Blick auf sanfte, schokoladenfarbene Hügel prägt dieses Bild der Woche. Die endlose Weite dieser Landschaft wird nur durch ein weißes rundes Gebäude in der Mitte durchbrochen: das 3,6-Meter-Teleskop der ESO am La-Silla-Observatorium in der chilenischen Atacama-Wüste. Das Teleskop befindet sich auf einer Höhe von rund 2400 Metern und nahm im November 1977 seinen Betrieb auf. Diese abgelegene Gegend hat mit den dunkelsten Nachthimmel auf der Erde, so dass das Teleskop die Wunder des Nachthimmels ungestört beobachten kann. Das 3,6-Meter-Teleskop der ESO beherbergt insbesondere eines der erfolgreichsten Instrumente zur Suche nach Exoplaneten: den High Accuracy Radial velocity Planet Searcher (HARPS), der die relativ geringe Gravitationskraft misst, die Planeten auf ihre Muttersterne ausüben, während sie sie umkreisen.

27. November 2023: Dieses Bild der Woche hat etwas Magisches an sich – können Sie es spüren? Die seltsamen geologischen Formationen auf dem Wüstenboden sehen verdreht und knorrig aus, wie alte Zaubererhüte, während der Himmel darüber mit Tausenden von Sternen und einer Vielzahl faszinierender Farben erfüllt ist. Wir befinden uns hier im Valle de la Luna – also das „Tal des Mondes“ – in der chilenischen Atacama-Wüste, ganz in der Nähe des Atacama Large Millimeter/Submillimeter Array (ALMA), an dem die ESO beteiligt ist. Es ist leicht zu erkennen, woher das Tal seinen Namen hat: Die mondähnlichen Formationen auf den ausgetrockneten Salzschichten sind über die Äonen hinweg erodiert und wirken fast wie nicht von dieser Welt. Die Höhenlage und die trockene Luft sowie die Entfernung zur Zivilisation machen diese Gegend ideal für die Sternbeobachtung. Dies ist besonders wichtig für ALMA, da der Wasserdampf in der Atmosphäre die Wellenlängen des Lichts absorbiert, die von diesem ...

20. November 2023: Was bleibt eigentlich übrig, wenn ein massereicher Stern das Ende seines Lebens erreicht hat, so könnte man fragen? Schauen Sie selbst: Dieses Bild der Woche zeigt einen kleinen, aber sehr detailreichen Teil des Vela-Supernovaüberrests, das schreckliche und doch wunderschöne Ergebnis eines explosiven Sterntodes. Diese dramatische Szene spielte sich vor etwa 11.000 Jahren ab, als ein massereicher Stern im Sternbild Vela (das Segel) zur Supernova wurde. Während dieses gewaltigen Ereignisses leuchtete der Stern so hell, dass man ihn tagsüber sehen konnte. Der faszinierende und atemberaubende Blick auf die gasförmigen Filamente im Überrest und die hellen blauen Sterne im Vordergrund wurde mit der 286-Millionen-Pixel-OmegaCAM am VLT Survey Telescope des Paranal-Observatoriums der ESO aufgenommen. Die OmegaCAM kann Bilder durch verschiedene Filter aufnehmen, die jeweils das Licht einer bestimmten Farbe passieren lassen. Für die Aufnahme dieses Bildes wurden vier Filter verwendet, die hier durch eine Kombination aus Magenta, Blau, Grün und Rot dargestellt sind.

13. November 2023: Auf diesem Bild thront das 3,6-Meter-Teleskop der ESO geradezu auf dem Gipfel des La Silla in der chilenischen Atacama-Wüste, 2400 Meter über dem Meeresspiegel. Als Teil des La-Silla-Observatoriums der ESO bietet dieser Ort ideale Bedingungen um die Sterne zu beobachten und ist die Heimat des erfolgreichen Exoplanetenjägers HARPS, des High Accuracy Radial velocity Planet Searcher. In der trockenen Wüste ist der Himmel klar, und nur selten versperrt eine Wolke die Sicht. Weit entfernt von jeglichen Städten ist der Himmel dunkel. Das schwache, grüne Airglow über dem Horizont ist ein natürliches Phänomen und wird von Molekülen in der oberen Erdatmosphäre verursacht. Selbst die schummrigen, in warmen Tönen gehaltenen Lichter der Zufahrtsstraße am unteren Bildrand sind so konzipiert, dass sie die Lichtverschmutzung in Grenzen halten. Oben sehen wir eine unserer Nachbargalaxien, die Große Magellansche Wolke, die in der Mapuche-Kultur als lafken, labken oder künchalabken („Lagune“) und rünanko („Wasserbrunnen“) bekannt ist. Diese Zwerggalaxie ...

6. November 2023: Die Animation in diesem Bild der Woche zeigt uns die nahe gelegene Galaxie NGC 3456 in mehreren tausend verschiedenen Farben oder Wellenlängen des Lichts, aufgenommen mit dem Very Large Telescope (VLT) der ESO am Paranal-Observatorium. Dank der Beobachtung von mehr als einhundert Galaxien, darunter auch dieser, hat man herausgefunden, dass bestimmte Eigenschaften massereicher Sterne einen Einfluss darauf haben, ob sie ihr Leben in einer spektakulären Supernova-Explosion beenden oder nicht. Kernkollaps-Supernovae sind das extrem energiereiche Ende massereicher Sterne, genauer gesagt von Sternen mit etwa der achtfachen Sonnenmasse oder mehr. Abgesehen von ihrer schieren Größe sind die genauen Eigenschaften solcher Sterne, die als Supernovae sterben – wie etwa die chemische Zusammensetzung – kaum bekannt, da wir sie nur selten beobachten können, bevor sie explodieren. Aber wir können die Explosionsorte untersuchen. Eine neue Studie unter der Leitung des ehemaligen ESO-Studenten Thallis Pessi von der Universidad Diego Portales (Chile) hat genau das getan. Das ...

30. Oktober 2023: Es ist Gruselsaison, und das Extremely Large Telescope (ELT) der ESO hat passend dazu dieses von Halloween inspirierte Bild der Woche parat. Der Vollmond erhebt sich hinter dem Cerro Armazones, dem Standort des ELT in der chilenischen Atacama-Wüste, wo der Bau des Monsterteleskops im Gange ist. Auf diesem Bild – das an eine berühmte Szene aus E.T. erinnert – sehen wir das Stahlskelett der Teleskopkuppel, das vom Mondlicht unheimlich beleuchtet wird. Die Kuppel ist 80 Meter hoch und wird sich nach ihrer Fertigstellung um 360° drehen, um den Nachthimmel zu beobachten. Dabei wiegt sie 6100 Tonnen – etwa so schwer wie 1.500.000 Kürbisse. Das gespenstische Bild wurde am 28. Oktober 2023 aus etwa 20 Kilometern Entfernung in der Nähe des Eingangs zum Paranal-Observatorium der ESO aufgenommen. Es kommt nicht jeden Tag vor, dass der Mond so perfekt hinter dem Berggipfel steht, weshalb der Paranal Photo Club sorgfältig geplant hat, um ...

23. Oktober 2023: Das sogenannte „Great Dimming Event“ (GDE) von Beteigeuze, bei dem der rote Überriese Ende 2019 und Anfang 2020 sichtbar schwächer wurde, hat die Welt in Erstaunen versetzt und fasziniert. Einige dachten, dass der Stern, der sich dem Ende seiner Lebensspanne nähert, kurz davor steht, zu explodieren und zur Supernova zu werden. Mit diesem wahrhaft erleuchtendem Bild der Woche haben Astronomen ein neues Licht darauf geworfen, wie Beteigeuze dunkler wurde, und bestätigt, dass das GDE doch kein Vorbote einer spektakulären Supernova war – sorry! Hier sehen wir Beteigeuze im Dezember 2018, im Februar 2020 und im Dezember 2020, wobei der berühmte Stern vor, während und nach dem GDE aufgenommen wurde. Ein Team unter der Leitung von Julien Drevon, Florentin Millour und Pierre Cruzalèbes von der Université Côte d'Azur in Frankreich hat mit dem MATISSE-Infrarotinstrument am Very Large Telescope Interferometer (VLTI) der ESO hochauflösende Bilder des Sterns aufgenommen. Die oberen Bilder zeigen ...

16. Oktober 2023: Majestätisch steht das New Technology Telescope (NTT) auf der Spitze eines Hügels am La-Silla-Observatorium der ESO und blickt auf einen weiteren pastellfarbenen Sonnenuntergang in der chilenischen Atacama-Wüste. Der Star dieses Bildes der Woche hat seit seiner Einweihung im Jahr 1989 eine Entdeckung nach der anderen gemacht. Sein Standort auf La Silla liegt auf einer Höhe von 2400 Metern und ist weit entfernt von jeglichen Lichtverschmutzungsquellen, sodass das NTT einen ungestörten Blick auf das Universum genießt. Dieses wackere Teleskop verfügt über einen 3,58 Meter großen Hauptspiegel, mit dem es den Kosmos in optischen und Nahinfrarot-Wellenlängen beobachten kann. Derzeit ist das NTT mit zwei Instrumenten ausgestattet: dem Son of ISAAC (SOFI) und dem ESO Faint Object Spectrograph and Camera 2 (EFOSC2). Ersteres erhielt seinen ungewöhnlichen Namen aufgrund seiner Ähnlichkeit mit einem Instrument am Very Large Telescope (VLT) der ESO, das sich weiter nördlich befindet und den Namen ISAAC trug. Instrumente wie SOFI, ...

9. Oktober 2023: Die weiße Perle auf der linken Seite dieses Bildes der Woche ist eines der Teleskope von Exoplanets in Transits and their Atmospheres – kurz ExTrA. ExTrA befindet sich am La-Silla-Observatorium der ESO in 2375 m Höhe und ist ein nationales französisches Projekt, das drei 60-Zentimeter-Teleskope umfasst, die auf ein Ziel hinarbeiten: die Entdeckung erdgroßer Planeten in unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße. ExTrA konzentriert sich auf Planeten um sehr kleine Sterne mit einem Radius von bis zu einem Zehntel der Sonne. Es stützt sich auf die sogenannte Transitmethode, bei der nach leichten Einbrüchen in der Helligkeit eines Sterns gesucht wird, wenn ein Planet vor ihm vorbeizieht, wie bei einer kleinen Sonnenfinsternis. Je kleiner der Stern ist, desto größer ist der Einbruch, den ein erdgroßer Planet verursacht. Jedes Teleskop beobachtet einen Zielstern und vier Referenzsterne, um die Auswirkungen der Erdatmosphäre zu eliminieren. Das von ihnen gesammelte Licht wird an einen einzigen Infrarotspektrografen weitergeleitet, ...

2. Oktober 2023: In diesem Bild der Woche stellen wir Ihnen zwei verschiedene Arten von Nebeln vor. Beide erscheinen in einer bestimmten Farbe und wurden hier mit der Weitwinkelkamera OmegaCAM des VLT Survey Telescope (VST) am Paranal-Observatorium der ESO in der chilenischen Wüste aufgenommen. Der große, helle Emissionsnebel in der Mitte, IC1284, ist ein Sternentstehungsgebiet, das hauptsächlich aus Wasserstoff besteht. Sein rosiges Leuchten stammt von den Elektronen in den Wasserstoffatomen: Sie werden durch die Strahlung junger Sterne angeregt, verlieren dann aber Energie und geben Licht einer bestimmten Farbe, oder Wellenlänge, ab. Einer der OmegaCAM-Filter lässt diese spezielle rötliche Farbe durch, daher das Aussehen des Nebels. Ein anderer Farbfilter hebt dagegen die blauen Reflexionsnebel NGC6589 und NGC6590 in der unteren rechten Ecke hervor. Der Staub in einem Reflexionsnebel streut bevorzugt die kürzeren, blauen Wellenlängen des Lichts von nahen Sternen, was diesen Nebeln ihr unheimliches Aussehen verleiht. Sie leuchten aus demselben Grund blau, warum auch ...

25. September 2023: Es ist schwer, von diesem Bild der Woche nicht fasziniert zu sein, das im Rahmen einer Langzeitbelichtung am Paranal-Observatorium der ESO in der chilenischen Atacama-Wüste aufgenommen wurde. Über dem Observatorium auf dem Berggipfel spielt sich ein spektakulärer Tanz ab: Durch die Belichtungszeit von mehreren Stunden scheinen sich die Sterne in langen Bögen, so genannten Strichspuren, über den Nachthimmel zu bewegen. Der Paranal beherbergt eines der modernsten optischen Observatorien der Welt: Das Very Large Telescope (VLT) der ESO. Unser derzeitiges Flaggschiff besteht aus vier Hauptteleskopen und vier kleineren, verfahrbaren Hilfsteleskopen, wie das im Vordergrund rechts. Aber was sind diese mysteriösen orangefarbenen Lichtstrahlen, die aus einem der Hauptteleskope kommen? Sie dienen gewissermaßen zur Erzeugung von Sternen. Die Four Laser Guide Star Facility sendet Laserstrahlen[1] in den Himmel und lässt Natriumatome in der oberen Atmosphäre wie künstliche Sterne leuchten. Jeder Laser liefert 22 Watt Leistung – etwa das 4000-fache der zulässigen Höchstleistung eines ...

18. September 2023: Dieses Bild der Woche zeigt das einzigartige Sternsystem HIP 81208, das mit dem Very Large Telescope (VLT) der ESO in Chile aufgenommen wurde. Bislang dachte man, HIP 81208 sei ein System, das aus einem massereichen Zentralstern (A, der zentrale helle Fleck), einem um ihn kreisenden Braunen Zwerg (B) und einem weiter entfernten massearmen Stern (C) besteht. Eine neue Studie hat jedoch ein bisher verborgenes Juwel aufgedeckt: das Objekt (Cb), das etwa 15 Mal massereicher als der Jupiter ist und den kleineren der beiden Sterne (C) umkreist. Die Entdeckung von Cb bedeutet, dass HIP 81208 ein einzigartig faszinierendes System mit zwei Sternen und zwei kleineren Körpern ist, die diese umkreisen – mit anderen Worten, ein hierarchisches Vierfachsystem. Die Masse des neu entdeckten Cb-Objekts liegt genau an der Grenze zwischen Planeten und Braunen Zwergen – gescheiterten Sternen, die nicht massereich und heiß genug sind, um Wasserstoff zu Helium zu verbrennen. Das verborgene ...

11. September 2023: Es gibt mehrere Galaxien in diesem Bild der Woche, aber die faszinierendste ist wahrscheinlich die, die von vier hellblauen Punkten umgeben ist, die einer Blume mit blauen Blütenblättern gleicht. Aber sind diese Punkte wirklich echt? Ja und nein… Das Bild wurde mit dem Very Large Telescope (VLT) der ESO aufgenommen und zeigt ein sogenanntes Einsteinkreuz. Die vier „Blütenblätter“ sind Abbilder einer weit entfernten Galaxie, die sich hinter der orangefarbenen Galaxie in der Mitte verbirgt. Etwas ganz Besonderes passiert, dass es uns möglich macht, das Licht dieses verborgenen Objekts zu sehen: Die Galaxie im Zentrum wirkt als Gravitationslinse, die das von der fernen Galaxie ausgesandte Licht um sie herum krümmt. Infolgedessen sehen wir mehrere Bilder der entfernten Galaxie, alle verzerrt und verstärkt. In der speziellen Konfiguration dieser beiden Galaxien erscheint die verborgene Galaxie gleich viermal um die zentrale „Linsengalaxie“ herum und bildet ein kreuzförmiges (oder blütenartiges) Muster, das als Einsteinkreuz bezeichnet ...

4. September 2023: Es mag wie die Eröffnungsszene aus König der Löwen aussehen, aber dieses atemberaubende Bild der Woche wurde in der chilenischen Atacama-Wüste und nicht in der afrikanischen Savanne aufgenommen. Im Mittelpunkt steht das Extremely Large Telescope (ELT) der ESO, oder zumindest ein Teil davon. Die Stahlkuppel des ELT ist etwa 80 Meter hoch und wird demnächst das weltgrößte Teleskop für sichtbares und nahinfrarotes Licht beherbergen. Nach ihrer Fertigstellung wird die Kuppel etwa 6100 Tonnen wiegen und sich auf 36 stationären Lagern um 360° drehen können. Dieses eindrucksvolle Foto des Sonnenaufgangs über dem Cerro Armazones, dem Standort des ELT, wurde am 29. August aus einer Entfernung von etwa 23 Kilometern von einem anderen berühmten Berg aus aufgenommen: dem Cerro Paranal, auf dem der ältere Bruder des ELT steht, das Very Large Telescope (VLT) der ESO. Man könnte sagen, dass die Sterne für dieses Bild günstig standen: Da sich die Position des Sonnenaufgangs ...

28. August 2023: Die weite Landschaft der Hochebene von Chajnantor dominiert dieses Bild der Woche. Dieses Hochplateau in den chilenischen Anden liegt auf einer Höhe von rund 5000 Metern und ist einer der trockensten Orte der Erde – eine Herausforderung für den Menschen, aber perfekt für astronomische Beobachtungen. In dieser atemberaubenden Landschaft befindet sich das Atacama Pathfinder Experiment (APEX), zu sehen als weiße Struktur unterhalb der Bildmitte. APEX ist ein Radioteleskop mit einem Durchmesser von 12 Metern, das 2005 in Betrieb genommen wurde und das kalte, staubige und ferne Universum erforscht. Es wird im Auftrag des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie (MPIfR) von der ESO betrieben. Wenn Sie Ihren Blick weiter in die Ferne schweifen lassen, in Richtung der entfernten braunen Berge, können Sie vielleicht ein paar weiße Punkte erkennen. Dabei handelt es sich um die 66 hochpräzisen Antennenschüsseln von ALMA, dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array, das von der ESO zusammen mit ihren internationalen Partnern ...

21. August 2023: Willkommen im La-Silla-Observatorium der ESO, das seit den 1960er Jahren mehrere Teleskope beherbergt und Motiv dieses Bildes der Woche ist. La Silla liegt 600 km nördlich der chilenischen Hauptstadt Santiago auf einer Höhe von rund 2.400 Metern. An diesem idyllischen Ort stehen aber nicht nur Teleskope. Hier leben auch die Mitarbeiter, die sie betreiben. Astronomen, Ingenieure und diverse andere Fachkräfte sind jeweils für mehrere Tage auf dem Berg, und die Gebäude im Vordergrund ermöglichen ihnen, unter den rauen Bedingungen der Atacama-Wüste zu leben, zu arbeiten und sich zu entspannen. Das Gebäude in der Mitte beherbergt u. a. Schlafräume, eine Kantine, einen Fitnessraum und ein Kino. Auf der linken Seite sehen wir Unterkünfte, in denen sich die Gast-Astronomen nach einer langen Beobachtungsnacht ausruhen können. Das lange weiße Gebäude ganz unten ist das New Operations Building, also die zentrale Leitwarte, von der aus das New Technology Telescope (NTT), das 3,6-Meter-Teleskop der ESO ...

14. August 2023: Dieses Bild der Woche – aufgenommen mit dem Visible and Infrared Survey Telescope (VISTA) der ESO am Paranal-Observatorium in Chile – könnte auch eine Szene aus einer verschneiten Winternacht sein. Es ist ein Infrarotbild von NGC 6723, einem Kugelsternhaufen, der sich etwa 28.000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schütze befindet. Kugelsternhaufen sind kugelförmige Gruppen von Sternen, die durch die Schwerkraft eng miteinander verbunden sind. Das Wort „Sternhaufen“ ist wohl eine leichte Untertreibung, wenn man bedenkt, dass NGC 6723, wie die meisten Kugelsternhaufen, Hunderttausende bis Millionen von Sternen enthält. Bislang wurden mehr als 150 Kugelsternhaufen in unserer Galaxie, der Milchstraße, gefunden. Die meisten von ihnen sind geschätzt mindestens etwa 10 Milliarden Jahre alt und beherbergen einige der ältesten Sterne in der Galaxis. Kugelsternhaufen waren im frühen 20. Jahrhundert der Schlüssel zur Bestimmung unseres eigenen Standorts in der Milchstraße. Der amerikanische Astronom Harlow Shapley maß die Entfernungen zu mehreren Kugelsternhaufen und stellte fest, ...