Mitteilung

Mehr als 1000 Fachartikel mit ESO-Daten im Jahr 2023 veröffentlicht

28. Februar 2024

Schon das siebte Jahr in Folge haben die Beobachtungen an ESO-Observatorien zu mehr als 1000 wissenschaftlichen Veröffentlichungen in einem Jahr geführt. Kürzlich hat die Abteilung Bibliothek, Dokumentation und Informationsdienste der ESO ihre detaillierten Statistiken über Veröffentlichungen mit ESO-Daten aktualisiert und die Beiträge der einzelnen Einrichtungen im Jahr 2023 dargestellt [1].

Die wichtigsten Beiträge zu diesen Veröffentlichungen stammen vom Very Large Telescope (VLT) der ESO und dem VLT-Interferometer (VLTI) am Paranal-Observatorium, welche Daten für über 600 Studien lieferten. Zu den Höhepunkten gehören die Entdeckung weit entfernter Gaswolken mit Überbleibseln der ersten Sterne im Universum und des bisher am weitesten entfernten schnellen Radiobursts. In den vergangenen vier Jahren war der Multi Unit Spectroscopic Explorer (MUSE) das produktivste VLT-Instrument, das allein im Jahr 2023 Daten für über 200 Veröffentlichungen lieferte.

Das VISTA-Teleskop (Visible and Infrared Telescope for Astronomy) und das VLT-Survey Telescope (VST) [2], die sich ebenfalls am Paranal-Observatorium befinden, trugen zu über 120 Veröffentlichungen bei. Eines der Höhepunkte ist der mit dem VISTA-Teleskop erstellte Infrarot-Atlas von fünf nahe gelegenen stellaren Kinderstuben. Weiter südlich trugen die Teleskope des La La-Silla-Observatoriums der ESO zu etwa 185 Arbeiten bei; so half beispielsweise eine Beobachtungskampagne, an der das New Technology Telescope (NTT) sowie andere ESO-Teleskope beteiligt waren, das Geheimnis des Verhaltens eines variablen Pulsars zu lüften.

Im Laufe des Jahres lieferte das Atacama Large Millimeter/Submillimeter Array (ALMA), an dem die ESO beteiligt ist, Daten für fast 500 Veröffentlichungen. Wie in den vergangenen drei Jahren wurden in etwa der Hälfte der Beiträge (53 %) Daten verwendet, die durch Beobachtungszeit von Astronom*innen aus Europa gewonnen wurden. Im Jahr 2023 wurde mittels ALMA das Magnetfeld einer 11 Milliarden Jahre entfernten Galaxie entdeckt und ALMA trug dazu bei, ein Bild zu liefern, das zeigt, wie das Schwarze Loch im Zentrum der Galaxie M 87 einen Jet ausstößt.

Bis Dezember 2022 war die ESO auch Partner des Atacama Pathfinder Experiment (APEX) [3], das in der Nähe von ALMA auf dem Chajnantor-Plateau in der chilenischen Atacama-Region steht. Im Jahr 2023 trugen Beobachtungen, die während der ESO-Beobachtungszeit an APEX gewonnen wurden, zu 24 Veröffentlichungen bei, was mehr als der Hälfte (57 %) der Arbeiten aus der gesamten APEX-Beobachtungszeit entspricht.

Die Anzahl der Arbeiten, die teilweise oder ausschließlich Archivdaten verwenden, hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen und blieb auch 2023 hoch und machte fast 45 % aller Veröffentlichungen aus. Insbesondere stützten sich fast 24 % der Veröffentlichungen allein auf Archivdaten, ohne dass die Autoren selbst Beobachtungen der ESO gemacht hätten. Sogar Daten von Instrumenten, die vor Jahren außer Betrieb genommen wurden, tragen noch aktiv zum Pool der Veröffentlichungen bei. Diese Zahlen belegen den großen Wert der ESO Science Archive Facility.

Die oben beschriebenen beeindruckenden Publikationszahlen unterstreichen die wichtige Rolle der ESO bei der Gewinnung eines tieferen Verständnisses unseres Universums.

Hinweise

[1] Veröffentlichungen können Daten von mehr als einer Einrichtung enthalten, daher kann die Gesamtzahl nicht durch Addition aller Veröffentlichungen der einzelnen Standorte ermittelt werden.

[2] Das VST-Projekt war ein Gemeinschaftsprojekt der ESO und des Capodimonte Astronomical Observatory, das Teil des italienischen Nationalen Instituts für Astrophysik (INAF) ist. Ab dem 1. Oktober 2022 ist es ein alleiniges Projekt des INAF, das von der ESO auf Paranal betreut wird.

[3] Ab dem 1. Januar 2023 beherbergt und betreibt die ESO APEX im Auftrag des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie.

Weitere Informationen

Die hier vorgestellten Statistiken stammen aus der ESO Telescope Bibliography (telbib), einer Datenbank mit begutachteten Artikeln, die von der ESO-Nutzergemeinschaft veröffentlicht wurden. Telbib wird von der Abteilung Bibliothek, Dokumentation und Informationsdienste der ESO entwickelt und gepflegt. Während beim Screening der Literatur nach Artikeln mit ESO-Daten Text-Mining-Skripte eingesetzt werden, werden die Artikel von den Kuratoren sorgfältig geprüft, bevor sie in die Datenbank aufgenommen werden. Dadurch wird sichergestellt, dass alle telbib-Artikel teilweise oder ausschließlich Daten von ESO-Einrichtungen verwenden, für die die ESO Beobachtungszeit empfohlen hat. Die öffentliche telbib-Schnittstelle bietet Visualisierungen von Suchergebnissen, darunter On-the-fly-Grafiken und vordefinierte Diagramme.

Links

Kontaktinformationen

Uta Grothkopf 
Head of ESO’s Library, Documentation, and Information Services Department  
Garching bei München
Tel.: +49 89 3200 6280 
E-Mail: uta.grothkopf@eso.org  

Bárbara Ferreira 
ESO Media Manager 
Garching bei München
Tel.: +49 89 3200 6670 
E-Mail: press@eso.org

 

Über die Mitteilung

ID:ann24004

Bilder

Anzahl der Veröffentlichungen auf der Grundlage von Daten, die an ESO-Observatorien gewonnen wurden (1996-2023)
Anzahl der Veröffentlichungen auf der Grundlage von Daten, die an ESO-Observatorien gewonnen wurden (1996-2023)