Sternerzeuger
Leistungsstarke Laser verlassen die Kuppel eines der vier Hauptteleskope des Very Large Telescope (VLT) der ESO am Paranal-Observatorium in Chile. Die Strahlen reichen hinauf bis in eine Schicht etwa 90 Kilometer über dem Boden, die reich an Natriumatomen ist. Die Laser lassen die Natriumatome aufleuchten und erzeugen damit künstliche Sterne am Himmel. Doch warum?
Die Erdatmosphäre stört das Licht, das uns von kosmischen Objekten erreicht, und beeinträchtigt die Schärfe, mit der wir astronomische Objekte beobachten. Aus demselben Grund „funkeln“ die Sterne, wenn wir sie von der Erdoberfläche aus betrachten.
Um diesen Effekt auszugleichen, haben die Astronomen eine Technologie entwickelt, die man als adaptive Optik bezeichnet, bei der ein flexibler Spiegel Hunderte Male in der Sekunde so verformt wird, dass er die atmosphärischen Turbulenzen kompensiert. Doch braucht man zur Berechnung der erforderlichen Korrekturbewegungen sogenannte Leitsterne in der Nähe des Beobachtungsobjekts. Solche gibt es aber leider nicht immer, weswegen man auf die Idee kam, mit Lasern künstliche Sterne an den Himmel zu projizieren, um stets ein paar Leitsterne in optimaler Position zu besitzen.
Übrigens: Diese Natriumatome sind Überbleibsel von Meteoroiden, die ihre Reise durch das Sonnensystem beim Eintritt in die Erdatmosphäre beendet haben und dabei verdampft sind. Wenn wir diese Natriumatome zum Leuchten anregen, benutzen wir also in gewisser Weise kosmische Materie, die uns bei der Beobachtung des Weltraums zu hilft.
Bildnachweis:ESO/M. Zamani
Über das Bild
ID: | potw2147a |
Sprache: | de-be |
Typ: | Fotografisch |
Veröffentlichungsdatum: | 22. November 2021 06:00 |
Größe: | 6627 x 6216 px |
Über das Objekt
Name: | Laser Guide Star |
Typ: | Unspecified : Technology : Observatory : Instrument |