Mitteilung

Über 1000 Studien mit ESO-Daten: ein Rückblick auf die wissenschaftlichen Ergebnisse der ESO im Jahr 2020

20. Mai 2021

Die ESO-Observatorien mussten im Jahr 2020 wegen der COVID-19-Pandemie unter schwierigen Bedingungen arbeiten und die Beobachtungen für ein paar Monate reduzieren oder teils ganz aussetzen. Trotzdem war 2020 ein sehr produktives Jahr für die Observatorien im Hinblick auf die Anzahl der veröffentlichten Papers mit Daten von ESO-Teleskopen, die meist aus vorherigen Jahren stammten. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht der ESO-Bibliothek zeigt, dass 2020 das vierte Jahr in Folge mit über 1000 wissenschaftlichen Studien war, die mit Hilfe von ESO-Daten entstanden.

Die Mehrzahl diese Veröffentlichungen, über 600, basierten auf Daten von der führenden ESO-Einrichtung, dem Very Large Telescope (VLT) und dem VLT Interferometer (VLTI). Darunter so prominente Arbeiten wie „Das erste Bild eines Systems mit mehreren Planeten um einen sonnenähnlichen Stern“ und „Beobachtung der Bewegung eines Sterns um ein supermassereiches Schwarzes Loch“.

Von den 608 Untersuchungen, die mit Hilfe des VLT und VLTI ausgeführt wurden, benutzen 336 (55%) Daten der Instrumente: Multi Unit Spectroscopic Explorer (MUSE), dem Ultraviolet-Visual Echelle Spectrograph (UVES) oder dem X-shooter Spektrografen. Dies waren die drei produktivsten Instrumente in 2020, wie auch in 2019.

Daten der Durchmusterungsteleskope am Paranal-Observatorium der ESO im Norden Chiles, dem Visible and Infrared Survey Telescope for Astronomy (VISTA) und dem VLT Survey Telescope (VST), führten zu 150 veröffentlichten Papers im Jahr 2020, ganz im Trend der vorangegangenen Jahre. Ein Forschungsergebnis, das auf Daten des VST basierte, zusätzlich zu Daten des VLT und des New Technology Telescope, zeigte, wie stark heiße Sterne von riesigen magnetischen Flecken heimgesucht werden.

Etwa 200 Papers wurden auf der Grundlage von Daten des ältesten ESO-Observatoriums erstellt: La Silla. Von diesen benutzten eine große Anzahl (122) den High Accuracy Radial velocity Planet Searcher (HARPS), ein Instrument am 3,6-Meter-Teleskop der ESO, das der Suche und Untersuchung von Exoplaneten dient.

Das Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA), bei dem ESO ein Partner ist, lieferte Daten für etwa 440 Papers. Fast die Hälfte davon (48%) wurde aus Daten gewonnen, die in der für Europa reservierten Zeit von ALMA gewonnen wurden. Als Beispiel sei die Untersuchung über den interstellaren Zusammenhang eines der lebenswichtigen Bausteine genannt, die im Januar 2020 veröffentlicht wurde.

Die ESO ist auch Partner beim Atacama Pathfinder Experiment (APEX), das neben ALMA auf dem Chajnantor-Plateau der chilenischen Atacama-Wüste beheimatet ist. In 2020 trugen Beobachtungen innerhalb der für die ESO reservierten Zeit an APEX zu mehr als der Hälfte (56%) aller Papers der gesamten Beobachtungszeit von APEX bei.

Schon das zweite Jahr in Folge benutzten mehr als ein Drittel (36%) aller ESO-Daten-basierten Papers in 2020 Beobachtungen, die ganz oder teilweise aus dem ESO Science Archive stammten. Das unterstreicht die Tatsache, das auch zurückliegende Beobachtungen weiterhin von Astronomen genutzt werden und zu weiteren wissenschaftlichen Durchbrüchen führen – manchmal Jahre nach dem die Beobachtungen gemacht wurden. Obwohl dieses Jahr wegen der zeitweisen Schließung der Observatorien weniger Daten gesammelt wurden, werden ältere ESO-Daten weiterhin genutzt und tragen anhaltend zum Fortschritt in der Astronomie bei.

Diese stattliche Anzahl von Veröffentlichungen unterstreicht die Bedeutung der ESO bei der Unterstützung der Astronomen in ihrer Suche nach Wissen über unser Universum. Der Vergleich von Veröffentlichungsstatistiken der ESO und anderer Observatorien ist schwierig, da die einzelnen Institute unterschiedliche Methoden bei der Zählung wissenschaftlicher Studien verwenden. Dennoch ist die ESO immer noch das produktivste bodenbasierte Observatorium im Jahr 2020, mit über 1000 veröffentlichten Arbeiten unter Verwendung von ESO-Daten.

Weitere Informationen

Die Abbildungen stammen aus den jährlichen „Basic ESO Publication Statistics“, die vom ESO Library and Information Centre herausgegeben und auf der Grundlage der ESO Telescope Bibliography (telbib) berechnet werden, einer Datenbank der referierten Publikationen auf Basis von ESO-Daten. Die ESO unternimmt erhebliche Anstrengungen, alle referierten Papers mit ESO-Daten zu erfassen und betrachtet telbib als weitgehend vollständig.

Interaktive Grafiken ausgewählter Statistiken sind online verfügbar. Diese Grafiken zeigen den gesamten Inhalt der telbib-Datenbank, die Aufzeichnungen über Publikationen seit 1996 bis heute enthält. Sie können genutzt werden, um viele Aspekte der Veröffentlichungshistorie zu untersuchen, einschließlich der Entwicklung wissenschaftlicher Arbeiten auf der Grundlage von ESO-Instrumenten und -Archivdaten.

ALMA, eine internationale Einrichtung zur astronomischen Forschung, ist eine Partnerschaft von ESO, der U.S. National Science Foundation (NSF) und den National Institutes of Natural Sciences (NINS) of Japan, in Zusammenarbeit mit der Volksrepublik China.

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ESO-Bibliothekarin
Garching bei München, Germany
E-Mail: uta.grothkopf@eso.org

Bárbara Ferreira
ESO Media Manager
Garching bei München, Germany
Tel: +49 89 3200 6670
E-Mail: press@eso.org

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ID:ann21006

Bilder

Anzahl veröffentlichter Papers basierend auf den Daten unterschiedlicher Observatorien (1996-2020)
Anzahl veröffentlichter Papers basierend auf den Daten unterschiedlicher Observatorien (1996-2020)
Anzahl veröffentlichter Papers basierend auf den Daten unterschiedlicher ESO-Observatorien (1996-2020)
Anzahl veröffentlichter Papers basierend auf den Daten unterschiedlicher ESO-Observatorien (1996-2020)