Mitteilung

Breakthrough Prize für physikalische Grundlagenforschung an die Event Horizon Telescope Collaboration vergeben

9. September 2019

Die Event Horizon Telescope (EHT) Collaboration, das Team, das zum ersten Mal ein Bild eines Schwarzen Lochs aufgenommen hat, wurde für diese Leistung mit dem Breakthrough Prize 2020 für physikalische Grundlagenfoschung ausgezeichnet. Für die Abbildung des Schwarzen Lochs wurden acht bodengebundene Radioteleskope zu einer erdgroßen Anlage zusammengeschaltet, darunter zwei, bei denen die ESO ein wichtiger Partner ist: das Atacama Large Millimeter/Submillimeter Array (ALMA) und das Atacama Pathfinder Experiment (APEX). Zu den Wissenschaftlern, die zu den Preisträgern zählen, gehören drei gegenwärtige und ehemalige ESO-Mitarbeiter.

Die Teleskope ALMA und APEX [1][2] in Chile waren unerlässlich, um die für diesen Durchbruch erforderliche beispiellose Auflösung zu erreichen. Die große kombinierte Sammelfläche der Antennen von ALMA macht es auch zur mit Abstand empfindlichsten Anlage im EHT und zu einem wichtigen Teil des gesamten Netzwerks, so dass das EHT zehnmal schwächere Signale erfassen kann.

Die Breakthrough Prize Foundation und ihre Gründungssponsoren - Sergey Brin, Priscilla Chan und Mark Zuckerberg, Ma Huateng, Yuri und Julia Milner sowie Anne Wojcicki - gaben die Auszeichnung am 5. September 2019 bekannt. Shep Doeleman vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics, der Leiter der Kollaboration, wird den Preis im Namen aller Beteiligten im Rahmen einer Feier am 3. November 2019 entgegennehmen. Der Preis in Höhe von 3 Millionen US-Dollar geht zu gleichen Teilen an 347 Wissenschaftler, die an einer der sechs Arbeiten beteiligt sind, die von der EHT-Kooperation am 10. April 2019 veröffentlicht wurden.

Zu den Preisträgern gehören Neil Phillips, ALMA Instrument Scientist bei der ESO, Rubén Herrero-Illana, ESO-Fellow mit Aufgaben bei ALMA, und Hugo Messias, der bis vor kurzem ALMA-Fellow bei der ESO war.

Das EHT-Bild, das nach der Bekanntgabe durch die Kollaboration am 10. April 2019 Weltruhm erlangte, zeigt das Schwarze Loch im Zentrum von Messier 87, einer masserechen Galaxie im nahen Virgo-Galaxienhaufen. Dieses Schwarze Loch liegt 55 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt und hat eine Masse, die 6,5 Milliarden Mal größer ist als die der Sonne.

Endnote

[1] Das Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) ist eine internationale astronomische Einrichtung, die gemeinsam von der ESO, der US-amerikanischen National Science Foundation (NSF) der USA und den japanischen National Institutes of Natural Sciences (NINS) in Kooperation mit der Republik Chile betrieben wird. Getragen wird ALMA von der ESO im Namen ihrer Mitgliedsländer, von der NSF in Zusammenarbeit mit dem kanadischen National Research Council (NRC), dem taiwanesischen National Science Council (NSC) und NINS in Kooperation mit der Academia Sinica (AS) in Taiwan sowie dem Korea Astronomy and Space Science Institute (KASI).

[2] APEX ist ein Gemeinschaftsprojekt des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie (MPIfR), des Weltraumobservatoriums Onsala (Onsala Space Observatory, OSO) und der ESO, die auch für den Betrieb des Teleskopes auf der Hochebene Chajnantor verantwortlich zeichnet.

Links

Kontaktinformationen

Mariya Lyubenova
ESO Head of Media Relations
Garching bei München
Tel: +49 89 3200 6188
E-Mail: pio@eso.org

Über die Mitteilung

ID:ann19043

Bilder

Das erste Bild eines schwarzen Lochs
Das erste Bild eines schwarzen Lochs
Der zentrale Beitrag von ALMA und APEX zum EHT
Der zentrale Beitrag von ALMA und APEX zum EHT