Mitteilung
Chiles Energieminister bei Anschluss des Paranal ans nationale Stromnetz dabei
4. August 2017
Der chilenische Energieminister Andrés Rebolledo hat an der Zeremonie teilgenommen, mit der der Anschluss der ESO-Standorte Paranal und Armazones ans nationale Stromnetz Chiles gewürdigt wurde. Auf dem Cerro Armazones wird das Extremely Large Telescope (ELT) gebaut. Die neue Elektrizitätsversorgung wird sowohl Kosten reduzieren als auch die CO2-Bilanz des Observatoriums verbessern.
Rebolledo hob hervor, wie bedeutend diese Entwicklung als ein Beispiel für die Leistungsfähigkeit des chilenischen Stromnetzes ist und für seine Fähigkeit, eine sichere, hochwertige Energieversorgung für astronomische Spitzenforschung zu bieten.
ELT-Programm-Manager Roberto Tamai, der auch Projektleiter für diesen ESO-Ausbau war, dankte der chilenischen Regierung und den Institutionen für ihre Hilfe beim Aufbau einer Energie-Infrastruktur, die den Fortschritt auf der ELT-Baustelle unterstützen wird. Mit seinem 39-Meter-Hauptspiegel ist der Bau des ELT eine anspruchsvolle technische Herausforderung. Tamai betonte, dass die Stromversorgung ein wesentlicher Teil derjenigen Infrastruktur ist, die es uns ermöglichen wird, einige der größten Fragen anzusprechen: Wo fingen wir an? Wo werden wir enden? Sind wir allein im Universum?
Der Anschluss der Paranal- und Armazones-Standorte an das chilenische Stromnetz wurde durch die SAESA-Gruppe ermöglicht, dem Unternehmen, das jetzt dafür verantwortlich ist, beständige und nachhaltige Energie zum Paranal-Observatorium und zur ELT-Baustelle zu liefern. Da der Standort so abgelegen ist, 130 Kilometer von Antofagasta entfernt und inmitten der Atacama Wüste, ging das Projekt mit deutlichen Herausforderungen einher. Aber dank der Anstrengungen von mehr als 300 Mitarbeitern wurde es erfolgreich abgeschlossen. Das Ergebnis umfasst ein 66-Kilovolt-Übertragungsnetz - 50 Kilometer lang und mit zwei neuen Umspannwerken: einem in Paposo (220/66 kV), das Paranal-Umspannwerk genannt wird, und einem anderen zwischen Paranal und Armazones (66/23 kV), das Armazones-Umspannwerk genannt wird.
Der Anschluss wird die CO2-Bilanz der Paranal- und Armazones-Standorte verbessern, weil sie keine fossilen Brennstoffe in Generatoren mehr verwenden werden, um Strom zu erzeugen. In seiner Ansprache sagte Roberto Tamai, dass die Erweiterung des Elektrizitätsnetzes den zusätzlichen Vorteil habe, aus dem reichlich vorhandenen Sonnenlicht saubere Energie gewinnen zu können, die ins das nationale Stromnetz eingespeist werden könne.
Das ELT wird das Universum als ultimatives Untersuchungslabor nutzen und Beobachtungen vornehmen, die aktuell für bodenbasierte Teleskope unerreichbar sind, um einige der anspruchsvollsten astronomischen Fragen unserer Zeit zu beantworten. Das ELT soll 2024 erstes Licht sehen.
Weitere Informationen
Die Europäische Südsternwarte (engl. European Southern Observatory, kurz ESO) ist die führende europäische Organisation für astronomische Forschung und das wissenschaftlich produktivste Observatorium der Welt. Getragen wird die Organisation durch 16 Länder: Belgien, Brasilien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, die Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Spanien, Schweden, die Schweiz und die Tschechische Republik. Die ESO ermöglicht astronomische Spitzenforschung, indem sie leistungsfähige bodengebundene Teleskope entwirft, konstruiert und betreibt. Auch bei der Förderung internationaler Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Astronomie spielt die Organisation eine maßgebliche Rolle. Die ESO verfügt über drei weltweit einzigartige Beobachtungsstandorte in Chile: La Silla, Paranal und Chajnantor. Auf dem Paranal betreibt die ESO mit dem Very Large Telescope (VLT) das weltweit leistungsfähigste Observatorium für Beobachtungen im Bereich des sichtbaren Lichts und zwei Teleskope für Himmelsdurchmusterungen: VISTA, das größte Durchmusterungsteleskop der Welt, arbeitet im Infraroten, während das VLT Survey Telescope (VST) für Himmelsdurchmusterungen ausschließlich im sichtbaren Licht konzipiert ist. Die ESO ist außerdem einer der Hauptpartner bei zwei Projekten auf Chajnantor, APEX und ALMA, dem größten astronomischen Projekt überhaupt. Auf dem Cerro Armazones unweit des Paranal errichtet die ESO zur Zeit das Extremely Large Telescope (E-ELT) mit 39 Metern Durchmesser, das einmal das größte optische Teleskop der Welt werden wird.
Die Übersetzungen von englischsprachigen ESO-Pressemitteilungen sind ein Service des ESO Science Outreach Network (ESON), eines internationalen Netzwerks für astronomische Öffentlichkeitsarbeit, in dem Wissenschaftler und Wissenschaftskommunikatoren aus allen ESO-Mitgliedsländern (und einigen weiteren Staaten) vertreten sind. Deutscher Knoten des Netzwerks ist das Haus der Astronomie in Heidelberg.
Links
- Karte der Paranal- und Armazones-Stromnetz-Verbindungen
- Green ESO Information
- Mehr über das ELT auf der ESO-Website
- Neueste Nachrichten und Pressemitteilungen über das ELT
- FAQ zum ELT
- Bilder und Videos vom ELT
- Rede von Roberto Tamai (auf Spanisch)
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Über die Mitteilung
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