Unter einer Schneedecke
Wie lange können Sie es aushalten, bei Schnee im Freien zu stehen und das Universum zu beobachten? Sie brauchen es nicht auszuprobieren, denn mit den ALMA-Antennen in diesem Bild der Woche können Sie nicht mithalten. Auf der Chajnantor-Hochebene in Chile betreibt die ESO zusammen mit ihren internationalen Partnern das Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA). Die Temperaturen können hier in Winternächten auf bis zu -20 °C sinken, aber die Radioantennen von ALMA lassen sich davon in der Regel nicht beeindrucken.
Im Vergleich zu optischen Teleskopen sind die Radioantennen ziemlich robust. Ihre grauen Metallreflektoren sind beißendem Wind und schwankenden Temperaturen ausgesetzt. Damit der Spiegel oder die Schüssel eines Teleskops das gesammelte Licht richtig reflektieren kann, müssen die Unebenheiten auf seiner Oberfläche kleiner sein als die Wellenlänge des Lichts. Die Spiegel optischer Teleskope müssen perfekt glatt sein, weil sie kurze Wellenlängen wie das sichtbare Licht mit Wellenlängen von weniger als einem Mikrometer beobachten. ALMA beobachtet jedoch längere Wellenlängen im Millimeterbereich, so dass robuste Metallplatten ausreichen.
Die ALMA-Antennen können außerdem rund um die Uhr arbeiten, denn Radioteleskope brauchen keinen dunklen Himmel, um Signale aus dem Weltraum einzufangen. Tag ein, Tag aus. Vom Schnee hier auf der Erde aus blicken die Antennen in die kalten, verborgenen Winkel des Kosmos.
Bildnachweis:S. Otarola/ESO
Über das Bild
ID: | potw2452a |
Sprache: | de-at |
Typ: | Fotografisch |
Veröffentlichungsdatum: | 23. Dezember 2024 06:00 |
Größe: | 4346 x 7068 px |
Über das Objekt
Name: | ALMA AOS |
Typ: | Unspecified : Technology : Observatory : Telescope |