Himmelsauge mit laser-scharfer Präzision
Sieht das nach Science-Fiction aus? Nun, es ist „Science“, aber definitiv keine Fiktion. In diesem Bild der Woche erzeugen die Laser des Very Large Telescope (VLT) der ESO künstliche Sterne am chilenischen Nachthimmel. Das ist eine der cleveren Methoden, mit denen die heutige Technik den größten Feind bodengebundener Teleskope überlistet: die Erdatmosphäre.
Wenn Sterne zu funkeln scheinen, ist das der Effekt von Turbulenzen in unserer Atmosphäre. Diese verzerren das Licht aus dem Weltraum, was zu unscharfen Bildern führt. Aus diesem Grund stehen die Teleskope der ESO hoch und trocken in der Wüste: Eine dünnere Atmosphäre bedeutet weniger Störungen. Moderne Teleskope verwenden daher ein adaptives Optiksystem, um diesen Störungen entgegenzuwirken und die Auflösung zu verbessern.
An dieser Stelle kommen die Laser ins Spiel. Sie erzeugen künstliche Sterne in 90 km Höhe am Himmel, indem sie Natriumatome in der oberen Atmosphäre zum Leuchten bringen. Während der Beobachtungen werden diese Leitsterne als Referenzpunkte verwendet, und ein computergesteuerter Spiegel verformt sich bis zu 1000 Mal pro Sekunde, um die atmosphärischen Verzerrungen zu korrigieren. Ein cleverer Trick! Das Extremely Large Telescope der ESO, das sich derzeit im Bau befindet, wird ebenfalls mit diesem raffinierten System ausgestattet sein und darüber hinaus den größten jemals gebauten Teleskopspiegel enthalten. Wir können uns also auf noch schärfere Bilder des Universums freuen!
Bildnachweis:D. Gasparri/ESO
Über das Bild
ID: | potw2447a |
Sprache: | de-at |
Typ: | Fotografisch |
Veröffentlichungsdatum: | 18. November 2024 06:00 |
Größe: | 4240 x 2832 px |
Über das Objekt
Name: | Very Large Telescope |
Typ: | Unspecified : Technology : Observatory : Telescope |