Ein zarter Schleier von Schnee in der Atacama-Wüste
Die Kuppeln vom Very Large Telescope der ESO auf der Spitze des Cerro Paranal nehmen ein Bad im Sonnenlicht eines weiteren herrlichen wolkenlosen Tages. Aber etwas ist anders auf diesem Bild: Eine dünne Schneeschicht hat sich über die Wüstenlandschaft gelegt. Soetwas sieht man hier nicht jeden Tag. Eigentlich ist das genaue Gegenteil üblich, da die Atacama Wüste nahezu keinen Niederschlag kennt.
Mehrere Faktoren sind für die trockenen Bedingungen in der Atacama verantwortlich. Die Bergkette der Anden verhindert Regenfälle aus dem Osten und die chilenische Küstenregion aus dem Westen. Der kalte Humboldt-Strom im Pazifik erzeugt eine Inversionsschicht von kalter Luft, womit Regenwolken nicht entstehen können. Ein Hochdruckgebiet im südöstlichen Pazifik erzeugt rotierende Windfelder, die einen Antizyklon bilden. Auch dieser Mechanismus hilft dabei, die Atacama trocken zu halten. Dank all dieser Faktoren gilt die Region als der trockenste Ort auf dieser Erde!
Auf dem Paranal sind wenige Millimeter Niederschlagsmenge pro Jahr üblich, mit einer Luftfeuchtigkeit unter 10% und Temperaturen im Bereich von -8 bis 25°C. Die trockenen Bedingungen in der Atacama-Wüste waren für die ESO einer der hauptsächlichen Gründe auf dem Paranal das Very Large Telescope zu stationieren. Gelegentlich werden die trockenen Bedingungen von Schneefällen unterbrochen und produzieren ungewöhnliche Bilder von seltener Schönheit.
Das Bild wurde am 1. August 2011 von ESO-Foto-Botschafter Stéphane Guisard aufgenommen.
Links
Bildnachweis:ESO/S. Guisard (www.eso.org/~sguisard)
Über das Bild
ID: | potw1211a |
Sprache: | de-at |
Typ: | Fotografisch |
Veröffentlichungsdatum: | 12. März 2012 10:00 |
Größe: | 5616 x 3744 px |
Über das Objekt
Name: | Cerro Paranal, Paranal |
Typ: | Unspecified : Planet : Feature : Surface |