Mitteilung
Vereinbarung über den Bau der ALMA-Empfänger für Band 1
Messbereich der ALMA-Anlage wird um Wellenlängen zwischen 6 und 8,5 Millimetern erweitert
1. Juli 2016
Das Gremium des Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) hat der Produktion der Empfänger für das Frequenzband 1 zugestimmt, die von einem internationalen Team unter der Führung von Academia Sinica Institute of Astronomy and Astrophysics (ASIAA) in Taiwan, Ostasien, entwickelt wurden. Nach der Installation wird ALMA in der Lage sein, Wellenlängen im Bereich von 6 bis 8,5 Millimetern zu detektieren [1]. Dadurch wird die Beobachtung der südlichen Himmelskugel auch bei diesen Wellenlängen möglich.
John Carpenter, Wissenschaftler am ALMA-Observatorium, beschreibt die Hauptgründe für die Verwendung von Band 1 als Möglichkeit "zur Untersuchung der Evolution von Staubpartikeln, wenn sich Planeten in circumstellaren Scheiben bilden, und zur Detektion von molekularem Gas in Galaxien der Reionisationsepoche". Mit den neuen Empfängern wird das Observatorium außerdem besser für die Beobachtung des rotverschobenen Universums ausgestattet sein.
Um die Strahlung entfernter kosmischer Quellen über einen breiten spektralen Bereich bei Millimeter und Submillimeter-Wellenlängen erfassen zu können, ist jede ALMA-Antenne mit mehreren verschiedenen Empfängern ausgerüstet. Jede von ihnen ist für einen speziellen Wellenlängenbereich ausgelegt. Derzeit sind sieben der geplanten zehn Empfänger an allen ALMA-Antennen installiert. Insgesamt 73 der neuen Empfänger für Band 1 für Wellenlängen zwischen 6 und 8,5 Millimetern werden bis Ende 2019 geliefert werden. Die Installation wird im ersten Quartal 2020 abgeschlossen sein.
Die Entwicklung der ALMA-Empfänger für Band 1 hat zehn Jahre gedauert. Die letzten acht Jahre wurde das Projekt von ASIAA geleitet und von einem internationalen Team begleitet, zu dem das National Astronomical Observatory of Japan, die University of Chile, das National Radio Astronomy Observatory, das Herzberg Institute of Astrophysics und das National Chung-Shan Institute of Science and Technology gehören.
"Dass das ALMA-Gremium Band 1 genehmigt hat, zeigt das exzellente technische Niveau aller Mitglieder der Zusammenarbeit", erläutert Ricardo Finger, der Teil des Teams für Band 1 am Center for Astrophysics and Associated Technologies an der Universität Chile ist. Das Team wird für zwei Optikkomponenten zuständig sein: Die Hornantenne und eine Fresnellinse.
Endnote
[1] Die Frequenzbanden von ALMA werden in der Reihenfolge ansteigender Frequenzen nummeriert. Band 1 deckt also den Bereich der niedrigsten Frequenzen ab, was den längsten Wellenlängen entspricht.
Weitere Informationen
Das Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) ist eine internationale astronomische Einrichtung, die gemeinsam von der ESO, der US-amerikanischen National Science Foundation (NSF) der USA und den japanischen National Institutes of Natural Sciences (NINS) in Kooperation mit der Republik Chile betrieben wird.
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