Mitteilung

Österreichische Softwaretools für die ESO entwickelt

30. Mai 2014

Als zusätzlicher Teil des österreichischen Beitrags zum Beitritt zur ESO haben zwei Spezialisten-Teams von Instituten in Österreich Softwaretools entwickelt, die wesentliche Verbesserungen gegenüber traditionellen Methoden darstellen.

Ein Team von der Universität Innsbruck [1] hat Algorithmen und Softwaremethoden zur Atmosphärenkorrektur entwickelt. An der Universität Wien [2] hat ein Team von Astronomen und Mathematikern eine Software ausgearbeitet, die eine automatische Kombination von Daten aus unterschiedlichen astronomischen Beobachtungen erlaubt, um so ein zusammengesetztes Ergebnis zu erhalten.

Der neue Ansatz zur Korrektur der Atmosphäre modelliert und korrigiert die Einflüsse der Erdatmosphäre auf Beobachtungsdaten, die mit bodengebundenen Teleskopen erhalten wurden. Mit dieser sehr akkuraten Korrektur wird außerdem wertvolle Beobachtungszeit gespart, wodurch eine effizientere Nutzung vom Very Large Telescope (VLT) der ESO ermöglicht wird.

Stefan Kimeswenger von der Universität Innsbruck erklärt hierzu: „Wir sind überzeugt, dass die tägliche Arbeit von Astronomen beim teleskopischen Beobachten durch die Softwaretools wesentlich vereinfacht und die Qualität der wissenschaftlichen Ergebnisse deutlich gesteigert wird.“

Bisher haben Astronomen stets zusätzliche Beobachtungen durchgeführt, die dazu dienten den Einfluss der Erdatmosphäre zu messen und später korrigieren zu können. Dieser Ansatz erfordert jedoch auch zusätzliche Beobachtungszeit und ist durch die Variabilität der Atmosphäre limitiert. Das neue Programmpaket zur Atmosphärenkorrektur wurde für die breite astronomische Allgemeinheit im April 2014 veröffentlicht. Das komplette, zugrundeliegende Atmosphärenmodell wurde außerdem der ESO in Form eines Webinterfaces zur Verfügung gestellt.

Das zweite neue Softwareprodukt, das von dem Team aus Wien entwickelt wurde, kann viele einzelne Bilder von ESO-Instrumenten zusammensetzen. Diese Technik kann dazu genutzt werden, Bilder zu erstellen, die Daten sowohl von Instrumenten, die im optischen Bereich arbeiten, als auch von Instrumenten, die im infraroten Bereich arbeiten, zu erstellen.

Werner Zeilinger von der Universität Wien erläutert: „Die neue Software wird Astronomen helfen, zusammengesetzte Daten auf hochautomatisierte Weise zu erhalten. Die Effizienz des Prozesses der Datenreduktion kann somit deutlich gesteigert werden.“

Ein weiteres Team von der Universität Linz hatte als weiteren Teilbeitrag Österreichs bereits einen superschnellen Algorithmus für die adaptive Optik für das European Extremely Large Telescope (E-ELT) der ESO entwickelt.

Fußnoten

[1] Die Tools wurden vom Institut für Astro- und Teilchenphysik an der Universität Innsbruck entwickelt.

[2] Die Softwaremodule für die Multi-OB Image Mosaicing Pipeline wurden vom Institut für Astrophysik und der Numerical Harmonic Analysis Group an der Fakultät für Mathematik an der Universität Wien entwickelt.

Links

Kontaktinformationen

Stefan Kimeswenger
Institute for Astro- and Particle Physics
Leopold Franzens Universität
Innsbruck, Austria
E-Mail: stefan.kimeswenger@uibk.ac.at

Instituto de Astronomía
Universidad Católica del Norte
Antofagasta, Chile
E-Mail: skimeswenger@ucn.cl

Werner Zeilinger
University of Vienna, Austria
Tel: +43 (0)1 4277 51865
E-Mail: werner.zeilinger@univie.ac.at

Pascal Ballester
ESO Pipeline Systems Department
Garching bei München, Germany
Tel: +49 89 3200 6435
E-Mail: pballest@eso.org

Richard Hook
ESO Public Information Officer
Garching bei München
Tel: +49 89 3200 6655
Mobil: +49 151 1537 3591
E-Mail: rhook@eso.org

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Panoramaaufnahme der VLT-Plattform
Panoramaaufnahme der VLT-Plattform