Mitteilung

Vertrag für NAOMI unterzeichnet

Neue adaptive Optiken für ESOs VLT Interferometer

29. März 2016

Die ESO und das Centre National de la Recherche Scientifique [1], das im Auftrag des Institut de Planetologie et d'Astrophysique de Grenoble handelt, haben eine Vereinbarung zum Bau eines neuen Systems Adaptiver Optik für die Hilfsteleskope geschlossen, die einem Teil des Very Large Telescope Interferometer (VLTI) der ESO [2] am Paranal-Observatorium in Chile sind.

Das neue System, das New Adaptive Optics Module for Interferometry (NAOMI) genannt wird, wird zu einer großen Verbesserung der Abbildungsleistung des VLTI führen. Das VLTI ist bereits jetzt eine bemerkenswerte astronomische Einrichtung, die bedeutende Beiträge zur Untersuchung verschiedenster Objekte gemacht hat, wie junge Vorhauptreihensterne und ihre protoplanetaren Scheiben, Sterne mit Massenverlust der , die nicht mehr auf der Hauptreihe sind, und Aktive Galaktische Kerne. Ein NAOMI-Modul wird an jedem der 1,8-Meter Hilfsteleskope (AT) der ESO installiert. Diese erweiterte adaptive Optik erlaubt den ATs und dem gesamten VLTI noch klarer zu sehen.

Systeme Adaptiver Optik wirken bildqualitätverschlechternden Eigenschaften von Turbulenzen in der Erdatmosphäre entgegen. Diese Turbulenzen lassen das Licht von einem Stern, das sich auf das Teleskop zubewegt, flimmern - der Stern funkelt, anstatt als ruhiger Lichtpunkt abgebildet zu werden. Die ATs sind derzeit mit weniger anspruchsvollen Systemen ausgestattet, die nur dann gut funktionieren, wenn die Beobachtungsbedingungen hervorragend sind. Sobald NAOMI installiert ist, werden die Beobachtungen unter allen Bedingungen besser. Die Empfindlichkeit der aktuellen VLTI-Instrumente wie MIDI, AMBER und PIONIER verbessert und die Instrumente der zweiten Generation wie GRAVITY, werden in die Lage versetzt, ihr volles Potenzial auszuschöpfen.

Das erste NAOMI-Modul 2017 auf dem Paranal wird eintreffen, die restlichen drei Systeme werden bis Ende 2018 installiert.

Endnoten

[1] Das Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) ist eine öffentliche französische Forschungsorganisation. Sie beschäftigt rund 33.000 Mitarbeiter, darunter Ingenieure und Techniker und hatte im Jahr 2014 ein Budget von 3,29 Millionen Euro.Das CNRS arbeitet in allen Bereichen der wissenschaftlichen Forschung.

[2] Die vier 1,8-Meter Hilfsteleskope bilden zusammen mit ihren großen Brüdern, den vier Hauptteleskopen, das Very Large Telescope Interferometer oder VLTI. Wenn sie als ein Interferometer verwendet werden, beobachten alle Teleskope das gleiche Objekt. Dabei wird das von jedem einzelnen Teleskop gesammelte Licht zu einer einzigen Messung kombiniert. Auf diese Weise können die Astronominnen und Astronomen Himmelsobjekte viel detailierter beobachten, als das mit einem einzelnen Teleskop möglich wäre.

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Silhouetten der Hilfsteleskope
Silhouetten der Hilfsteleskope
Panoramaansicht des VLTI-Labors
Panoramaansicht des VLTI-Labors