Schöne 22 Grad

Die Teleskope des La-Silla-Observatoriums der ESO in Chile dienen dazu, die Weiten des Universums zu erforschen – doch es gibt auch eine Menge interessante natürliche Phänomene hier bei uns zu Hause. Ein solches Phänomen ist der 22°-Halo. Dieses Foto wurde in großer Höhe in der abgelegenen Atacama-Wüste aufgenommen. Doch das gleiche Phänomen kann man ganzjährig überall auf der Welt beobachten.

Solche Lichthöfe bilden sich, wenn das Licht der Sonne oder des Mondes duch Cirrus Wolken in der Hochatmosphäre dringt. Die winzigen Eiskristalle, aus denen diese Wolken bestehen, wirken wir kleine Prismen und ändern die Richtung des Lichts, das sie passiert (ein Phänomen namens Lichtbrechung). Lichtstrahlen, die auf diese Weise ein Prisma durchlaufen, haben die Tendenz, sich bei einem bestimmten Winkel zu häufen, der gleichzeitig der Winkel der geringsten Ablenkung von der Ursprungsrichtung ist. Für die Form der Eiskristalle in solchen Wolken beträgt dieser Winkel kleinster Ablenkung 22°, und darum sehen wir den Rinng aus Licht in einem Winkelabstand von 22° um den Mond herum.

Das 3,6-Meter-Teleskop der ESO gibt einen angemessenen Vordergrund für dieses engelsgleiche Stillleben ab. An diesem Teleskop ist der Spektrograf HARPS (High Accuracy Radial velocity Planet Searcher) installiert. HARPS ist eines der zwei Instrumente, die im Jahr 2016 den Planeten Proxima b mit annährend Erdmasse entdeckt haben, der den nächsten Nachbarstern unserer Sonne umkreist.

Bildnachweis:

ESO/B. Tafreshi

Über das Bild

ID:potw1945a
Sprache:de-at
Typ:Fotografisch
Veröffentlichungsdatum:11. November 2019 06:00
Größe:15475 x 7440 px

Über das Objekt

Name:La Silla
Typ:Unspecified : Sky Phenomenon : Light Phenomenon : Halo : Circle
Unspecified : Technology : Observatory : Telescope

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