Mitteilung

Eine digitale Autobahn zu ALMA

Vertrag für neue Glasfaserverbindung zum Observatorium unterzeichnet

13. November 2012

Seit dem 13. November 2012 wird eine neue Netzwerkinfrastruktur errichtet, die ALMA, dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array, eine 25 mal schnellere Datenübertragung erlaubt. Dazu wurde im Namen von ALMA zwischen Associated Universities Inc. (AUI) und zwei chilenischen Firmen, Silica Networks Chile S.A. und Telefónica Empresas Chile S.A., ein entsprechender Vertrag geschlossen.

Diese langfristige strukturelle Lösung hat nicht nur den Vorteil wesentlich mehr Daten zu übertragen, sie erlaubt bei einigen Aktivitäten auch die Steuerung des Observatoriums von Santiago aus“, erläutert Jorge Ibsen, Leiter des ALMA Department of Computing.

Das neue System umfasst die Installation von 150 Kilometern Glasfaserkabel zwischen dem Observatorium (34 Kilometer von San Pedro de Atacama entfernt) und der Stadt Calama. Von dort fließen die Daten über vorhandene Kommunikationsverbindungen in das wissenschaftliche Netzwerk REUNA in Antofagasta. Die Verbindung von dort zu den ALMA-Büros in Santiago nutzt die im Jahr 2010 gebaute Infrastruktur von EVALSO, einem Projekt das von der Europäischen Kommission gefördert und durch REUNA betrieben wird, die unter anderem auch Verbindungen zum Paranal-Observatorium der ESO bereitstellen (siehe eso1043 für weitere Informationen über EVALSO). Das Glasfaserprojekt wird von Giorgio Filippi von der ESO geleitet, der zum Joint ALMA Observatory abgeordnet wurde.

Diese neue digitale Schnellstraße, die im Jahr 2014 fertiggestellt sein wird, wird nicht nur die Übertragung der enormen Datenmengen gewährleisten, die ALMA nach der Fertigstellung erzeugen wird, sie wird auch bessere Kommunikation zwischen den Personen, die das Observatorium ferngesteuert betreiben, denen, die auf dem widrigen Standort in der Atacamawüste arbeiten, und denjenigen, die die Daten in den ALMA-Büros in Santiago verarbeiten, sowie der weltweiten wissenschaftlichen Gemeinschaft erlauben.

Die chilenischen Entwicklungen auf dem Gebiet der digitalen Verbindungen zu nutzen, ermöglichen es, ALMA wesentlich besser als ferngesteuertes Observatorium in der Atacamawüste von anderen Orten auf der Welt zu nutzen”, ergänzt Ibsen. „Diese Verbindung wird wesentliche Vorteile für den ALMA-Betrieb bieten und mehr Wissenschaft erlauben“.

Die ALMA-Anlage wird im Jahr 2013 fertiggestellt werden. Dann werden insgesamt 66 Präzisionsantennen auf dem Chajnantor-Plateau in den chilenischen Anden auf einer Höhe von 5000 Metern arbeiten. Momentan arbeitet das Teleskop in seiner Startphase früher wissenschaftlicher Beobachtungen. Obwohl der Bau noch nicht fertiggestellt ist, produziert das Teleskop bereits herausragende Resultate und übertrifft alle bisherigen Submillimeter-Antennenfelder.

Endnote

[1] Die Kosten für das Observatorium werden zwischen den ALMA -Partnern aufgeteilt. AUI ist der Repräsentant des nordamerikanischen ALMA-Partners.

Weitere Informationen

Das Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) ist eine internationale astronomische Einrichtung, die gemeinsam von Europa, Nordamerika und Ostasien in Zusammenarbeit mit der Republik Chile getragen wird. Von europäischer Seite aus wird ALMA über die Europäische Südsternwarte (ESO) finanziert, in Nordamerika von der National Science Foundation (NSF) der USA in Zusammenarbeit mit dem kanadischen National Research Council (NRC) und dem taiwanesischen National Science Council (NSC), und in Ostasien von den japanischen National Institutes of Natural Sciences (NINS) in Kooperation mit der Academia Sinica (AS) in Taiwan. Bei Entwicklung, Aufbau und Betrieb ist die ESO federführend für den europäischen Beitrag, das National Radio Astronomy Observatory (NRAO), das seinerseits von Associated Universities, Inc. (AUI) betrieben wird, für den nordamerikanischen Beitrag und das National Astronomical Observatory of Japan für den ostasiatischen Beitrag. Dem Joint ALMA Observatory (JAO) obliegt die übergreifende Projektleitung für den Aufbau, die Inbetriebnahme und den Beobachtungsbetrieb von ALMA.

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Douglas Pierce-Price
Public Information Officer, ESO
Garching bei München
Tel: 089 3200 6759
E-Mail: dpiercep@eso.org

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