Mitteilung

Halbzeit: 33 Alma-Antennen auf Chajnantor

15. Mai 2012

Auf dem Chajnantor-Plateau im Norden Chiles schreitet der Aufbau des Atacama Large Millimeter/submillimeter Arrays (ALMA) voran, des weltweit komplexesten bodengebundenen astronomische Observatorium. Am 12. Mai 2012 wurde eine weitere ALMA-Antenne auf das Chajnantor-Plateau transportiert, womit jetzt 33 Antennen auf der Hochebene stehen. Diese Zahl markiert Halbzeit für ALMA, das im Endausbau im Jahr 2013 aus 66 Antennen bestehen wird. Die riesigen Antennen, davon 54 mit 12 Metern Durchmesser und 12 mit 7-Meter-Schüsseln nutzen empfindliche Empfänger und erfassen Millimeter- und Submillimeterstrahlung aus dem Kosmos.

Die erste der Antennen wurde im September 2009 auf die in 5000 Meter Höhe gelegene Anlage gebracht (siehe eso0935). Jetzt gegen Ende der Fertigstellung treffen die Antennen mit höheren Lieferraten ein.

Die hochmodernen ALMA-Antennen - jede wiegt ungefähr 100 Tonnen - benötigen zum Transport ein speziell konstruiertes Fahrzeug, um sie zwischen der Operations Support Facility und der höher gelegenen Array Operation Site zu bewegen. Die zwei Transporter sowie 25 der Antennen sind unter anderem zwei der wichtigsten Beiträge der ESO zum Projekt [1]. Die Transporter – schwere Maschinen namens Lore und Otto – sind 20 Meter lang, 10 Meter breit und 6 Meter hoch. Jeder hat 28 Reifen. Sie werden auch zum Transport der Antennen zu unterschiedlichen Beobachtungspositonen auf dem Hochplateau genutzt. Der kleinste Abstand zwischen den Antennen beträgt 15 Meter. Alle Antennen können innerhalb eines Radius von 150 Metern positioniert werden oder aber bis zu 16 Kilometer auseinanderstehen. Dies ermöglicht ALMA einen leistungsstarken „Zoom“.

Obwohl noch nicht alle Antennen auf Chajnantor eingetroffen sind, ist ALMA schon arbeitsfähig und führt erste wissenschaftliche Untersuchungen mit dem Teilantennenfeld durch (see eso1137). ALMA ist das leistungsstärkste Teleskop zur Beobachtung des kühlen Universums – molekulares Gas und Staub gleichwohl wie die Reststrahlung des Urknalls. Mit ALMA untersuchen die Astronomen die Bausteine für Sterne, Planetensysteme, Galaxien und auch für das Leben selbst.

ALMA ist eine internationale Einrichtung, die gemeinsam von Europa, Nordamerika und Ostasien in Zusammenarbeit mit der Republik Chile getragen wird. Bei Entwicklung, Aufbau und Betrieb des Observatoriums ist die ESO zuständig für den europäischen Beitrag, das National Astronomical Observatory of Japan (NAOJ) für Ostasien und das National Radio Astronomy Observatory (NRAO) für den nordamerikanischen Beitrag. Das Joint ALMA Observatory (JAO) übernimmt die übergreifende Projektleitung für den Aufbau, die Inbetriebnahme und den Beobachtungsbetrieb von ALMA.

Endnote

[1] 25 Europäische Antennen werden von der ESO über einen Vertrag mit dem Europäischen AEM-Konsortium geliefert. ALMA wird mit 25 weiteren Antennen aus Nordamerika und 16 Antennen aus Ostasien bestückt.

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