Ein Teleskop sucht ein Zuhause

Artist impression of the ELTEin außergewöhnliches Teleskop verlangt nach außergewöhnlich guten Beobachtungsbedingungen. Dementsprechend wurde der zukünftige Standort des ELT mit großer Sorgfalt ausgewählt. Infrage kamen nur hochgelegene, trockene Regionen, die optimale Beobachtungsbedingungen bieten. Eine Projektgruppe hat über Jahre hinweg geeignete Orte in Argentinien, Chile, Marokko und Spanien studiert. Eine entsprechende Projektgruppe hat für das amerikanische Thirty-Meter Telescope (TMT) weitere Standorte in Nord- und Südamerika begutachtet. Zwecks Optimierung haben die beiden Gruppen ihre Ergebnisse untereinander ausgetauscht.

Am 2. und 3. März 2010 hat das Auswahlkomitee für den ELT-Standort einen Abschlussbericht vorgelegt, der den in einer Vorauswahl selektierten Kandidaten Armazones, Ventarrones, Tolonchar und Vizcachas in Chile sowie La Palma in Spanien allesamt sehr gute Bedingungen für astronomische Beobachtungen bescheinigt. Jeder dieser Standorte wartet mit individuellen Vor- und Nachteilen auf. Der Bericht favorisierte aufgrund des ausgewogenen Verhältnisses aller Aspekte der Himmelsqualität den Cerro Armazones.

Der Armazones ist ein 3046 Meter hoher Berg im Zentralteil der chilenischen Atacama-Wüste und befindet sich etwa 130 km südlich der Stadt Antofagasta und 20 km vom Paranal entfernt, wo sich das Very Large Telescope befindet. Ein Observatorium auf dem Armazones könnte zusammen mit dem Paranal-Observatorium betrieben werden.

Am 26. April 2010 legte der ESO-Council, das höchste Gremium, der ESO, den Armazones als Ausgangspunkt für den Standort des geplanten Teleskops fest.

Am 13. Oktober 2011 wurde ein Abkommen zwischen der ESO und der chilenischen Regierung unterzeichnet, das die Schenkung von 189 Quadratkilometern Land um den Cerro Armazones für den Bau des ELT sowie 50 Jahre Schürfrechte um eine geschützte Region um dieses Land herum beinhaltet.

Am 27. Oktober 2013 überreichte Sebastían Piñera, der Präsident Chiles, die unterzeichneten Dokumente zur Übergabe des Landes um den Cerro Armazones durch die chilenische Regierung an die ESO.

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